Modern, lichtdurchflutet und multifunktional (04/20/2017 07:00:00 AM)

pbr erbrachte Architekturplanung für neue Stadthalle in Bad Neustadt

Modern, lichtdurchflutet und multifunktional präsentiert sich die neue Veranstaltungshalle in Bad Neustadt. Im März 2017 fand unter Anwesenheit der Staatssekretärin Dorothee Bär und Staatssekretär Gerhard Eck die offizielle Einweihung des prägnanten Neubaus statt. Bauherr ist die Stadt Bad Neustadt a.d. Saale, beauftragt mit dem Betrieb der Stadthalle ist die Tourismus GmbH Bad Neustadt unter ihrem Geschäftsführer Michael Feiler. Die pbr Planungsbüro Rohling AG zeichnet für die Architekturplanung verantwortlich.

Variantenuntersuchung Erhalt oder Neubau
In einem europaweiten VOF-Verfahren wurde pbr nicht nur aufgrund der vielseitigen Referenzen im Bereich der Kultur- und Versammlungsstätten, sondern auch wegen der Erfahrungen im Umgang mit vorhandener Bausubstanz mit der Architekturplanung beauftragt. Im ersten Schritt war die Erstellung einer Vergleichsstudie zu den Optionen Erhalt/Sanierung oder Neubau der Stadthalle gefordert. Nach der Entwicklung von Grobkonzepten für beide Varianten und der kritischen Bewertung des Gebäudebestands fiel die Entscheidung zugunsten eines Neubaus am bisherigen Standort aus.

Prägnant und modern
Nachdem das Bestandsgebäude vollständig zurückgebaut worden war, wurde am 14.Juli 2015 der Grundstein für die neue Stadthalle gelegt. Diese präsentiert sich als kompakter geschlossener Baukörper und empfindet mit ihrer prägnanten plastischen Form das spornartige Grundstück nach. Die Fassaden leben vom Wechselspiel zwischen offenen und geschlossenen Flächen, die über ein auskragendes Dach zusammengefasst werden.

Im Norden und Osten öffnet sich die Stadthalle über eine transparente Pfosten-Riegel-Glasfassade der Umgebung. Vielfältige Ein- und Ausblicke und ein hohes Maß an Tageslicht werden auf diese Weise gewährleistet. Durchbrochen wird die Glasfront von einem kubischen Baukörper, der den Vortragssaal im Obergeschoss aufnimmt. Glatt weiß ausgeführt, erhöht er durch seine Farbigkeit und Materialität die Signifikanz des gesamten Gebäudes. Ein Großteil der Fassade wurde mit einer Verblendung aus heimischem Naturstein ausgeführt, so dass eine optische Anlehnung des Neubaus an das Hohntor und die Stadtmauer von Bad Neustadt erfolgt. Im Innenraum herrschen in einer unaufdringlichen aber zeitlosen Ausgestaltung Materialien wie Sichtbeton und Holz vor.

Lichtdurchflutete Kommunikationsflächen
Das neue Foyer stellt sich als großzügige und lichtdurchflutete Kommunikationszone dar, die flexibel nutzbar ist. Dabei sind die Foyerflächen im Erd- und Obergeschoss in Form von Galerien und Durchblicken visuell miteinander verbunden. Über eine signifikante Treppenanlage und einen Aufzug werden alle Ebenen der Stadthalle miteinander verbunden und barrierefrei erschlossen.

Flexibel und multifunktional
Im Bereich der Veranstaltungsräume lag bei der Planung ein besonderes Augenmerk auf der flexiblen Nutzbarkeit und der Multifunktionalität. So beherbergt die neue Stadthalle neben einem großen Saal, einen kleineren Vortragssaal für bis zu 120 Personen und weitere Veranstaltungsräume. Zudem wurden Flächen für das Hallenmanagement und den Tourismusbereich der Stadt Bad Neustadt integriert. Um für größere Veranstaltungen eine höhere Besucherkapazität zu erreichen, bietet sich die Möglichkeit der Zuschaltung von Foyerflächen zum großen Saal. Auf diese Weise finden bis zu 800 Personen sitzend und bis zu 1.200 Personen stehend im Haupt-Veranstaltungssaal Platz. Zum Schutz vor erhöhtem Lärm wurde der große Veranstaltungsaal im Inneren des Gebäudes positioniert. Direkt an den Bühnenbereich angeordnet wurden Lager- und Sammlungsbereiche. Die Anlieferung der Bühne findet unmittelbar im Anschluss dieser über ein großes Sektionaltor mit Vorschubladerampe statt. Über ein Hubpodest wird für den Veranstalter eine leichte Überwindung des Niveauunterschiedes zwischen Bühnen- und Saalebene gewährleistet. Weiterhin erschließt das Hubpodest das unter der Bühne angeordnete Stuhllager.

Die Bühne ist über einen, vom öffentlichen Geschehen separiert, im Bühnen- und Cateringbereich angeordneten Aufzug barrierefrei zu erschließen. Auch eine der Künstlergarderoben wurde als barrierefreie und behindertengerechte Garderobe ausgeführt. Die auf das gesamte Farb- und Materialkonzept abgestimmte Möblierung der Verwaltung und der Veranstaltungsbereiche runden den funktionalen Neubau gestalterisch ab.

Integration aller Besuchergruppen
Bei der Planung und Realisierung der neuen Stadthalle wurde großer Wert auf die Integration aller Besuchergruppen gelegt. So ist diese nicht nur barrierefrei erschließbar, sondern im Veranstaltungsbereich auch mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.


Projektinformationen
Neubau der Stadthalle Bad Neustadt

Baubeginn: 5/15
Fertigstellung: 3/17

Flächen und Rauminhalte
NF: 2.199 m2
BGF: 3.825 m2
BRI: 22.000 m3

Gesamtbausumme: 16,4 Mio. Euro (brutto)
Bauherr: Stadt Bad Neustadt a.d. Saale
 
 


Der die Glasfront durchbrechende kubische Baukörper erhöht mit seiner Farbigkeit und Materialität die Signifikanz des gesamten Gebäudes.


Im Norden und Osten öffnet sich die Stadthalle über eine transparente Pfosten-Riegel-Glasfassade der Umgebung.


Ein Großteil der Fassade wurde mit einer Verblendung aus heimischem Naturstein ausgeführt, so dass eine optische Anlehnung des Neubaus an das Hohntor und die Stadtmauer von Bad Neustadt erfolgt.


Das neue Foyer stellt sich als großzügige und lichtdurchflutete Kommunikationszone dar, die flexibel nutzbar ist.


Über eine signifikante Treppenanlage und einen Aufzug werden alle Ebenen der Stadthalle miteinander verbunden und barrierefrei erschlossen.


Neben einem großen Saal beherbergt die neue Stadthalle einen kleineren Vortragssaal für bis zu 120 Personen und weitere Veranstaltungsräume.

Fotos: Michael Miltzow
Beteiligte Planer und Firmen
Architektur: pbr
Projektleitung: Stadtbauamt Bad Neustadt
Projektsteuerung: gk Projektmanagement
Tragwerksplaner und Planung Gebäude Abbruch: Ingenieurbüro Federlein
Heizung, Lüftung, Sanitär: Helfrich Ingenieure Projektierungsgesellschaft mbH
Elektro: abi-ingenieure
Bühnentechnik: DTP Theaterbühnentechnik GmbH Planungsbüro
Raumakustik: Müller BBM GmbH
Wärme- und Schallschutz: Büro Wölfel
Küchenplanung: L. Drexel Planungsbüro Großküchen
Freianlagen: Planungsbüro Ledermann Landschaftsarchitekten
Baugrund: INTERGEO Umwelttechnologie und Abfallwirtschaft GmbH


Informationen erteilen
pbr Planungsbüro Rohling AG
Dipl.-Ing. Architekt Michael Bracke
Rathenaustraße 11
07745 Jena
E-Mail: jena@pbr.de
Telefon: 03641 611 3
Telefax: 03641 611 500
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