Barrierefreie Bodenschwelle auf Regionalkonferenz vorgestellt (10/13/2022 07:00:00 AM)

Die statistische Lebenserwartung steigt und damit aber auch die Zahl von Menschen, die mit verschiedenen Behinderungen einen einigermaßen normalen Alltag genießen wollen. Unter diesem Vorzeichen fand am 11. Oktober die Regionalkonferenz „Barrierefreies Wohnen“ in Bad Langensalza statt. Eingeladen in das Kultur- und Kongresszentrum (KKZ) hatte der Thüringer Landesbehindertenbeauftragte für Menschen mit Behinderung Joachim Leibiger gemeinsam mit der Architektenkammer Thüringen (AKT). Die Anzahl von etwa 200 Teilnehmern zeigte das große Interesse an diesem Thema.

Hauptsponsor dieser Tagung war die ortsansässige TMP Fenster + Türen GmbH. Barrierefreiheit – gerade bei Türen – spielt hier schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle. So wurde auch an einem Informationsstand eine neue „barrierefreie Bodenschwelle“ für Haus- und Balkontüren aus Kunststoff erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Durch eine besondere Bauweise kann sie komplett bündig mit dem Fußboden eingebaut werden. Sie ersetzt bzw. ergänzt eine bisherige

TMP stellte auf der Regionalkonferenz erstmals eine neue komplett barrierefreie Bodenschwelle vor.
v.l.n.r.
Tobis Kern, geschäftsführender Gesellschafter
Xenia Benedix, technischer Innendienst im Partnerbereich Objekte
Robert Möller, Leiter Planung
Bodenschwelle, die mit einer Höhe von etwa zwei Zentimetern zwar bereits kein großes Hindernis beispielsweise für Rollstühle war aber immer noch mit einem gewissen Aufwand überwunden werden musste. „Das entfällt bei dieser neuen Schwelle komplett“, erläuterte Robert Möller, Leiter der Planung bei TMP. Schlagregendichtheit, die Widerstandfähigkeit gegen Windlast und gleichzeitig eine definierte Luftdurchlässigkeit sind die wichtigsten Eigenschaften, die auch überprüft und zertifiziert wurden. Eine Zusatzverriegelung ermöglicht es, Standard-Dreh-Kipp-Beschläge auch bei barrierefreien Lösungen ohne Fräsarbeiten zu verwenden.

„Barrierefreiheit muss Standard für jeden Wohnungs-Neubau sein, genauso wie eine bestimmte Energieeffizienz.“ Gerade im Osten mit seinen demographisch-ökonomischen Besonderheiten würden schnell mehr barrierefreie Wohnungen benötigt, sagte Joachim Leibiger. Das sieht auch der Dr.-Ing Hans-Gerd Schmidt so. „Der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum ist sowohl im Bestand als auch im Neubau groß“, erklärte der Präsident der Architektenkammer Thüringens. Gerade im Bestand komme es darauf an, gute und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln. Deshalb biete diese Tagung eine hervorragende Gelegenheit, dass Experten aus Politik, Behörden, Verwaltung, Wirtschaft und Fachplanung sich informieren und untereinander ins Gespräch kommen können.