Nickel-Guideline gestoppt (03/26/2019 07:00:00 AM)

Auf der Sitzung des zuständigen EU-Gremiums (CARACAL) am 19. und 20. März 2019 haben die EU-Kommission und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) verkündet, dass sie die Erarbeitung der geplanten Leitlinie zum längeren Hautkontakt von Gegenständen in Bezug auf deren Nickelabgabe eingestellt haben.

Die ECHA, die auch Herausgeber der Europäischen Chemikalienverordnung REACH ist, hatte 2017 einen Entwurf einer Guideline zur Verwendung von Nickel und Nickelkomponenten veröffentlicht. Hier wurden Produkte aus Nickellegierungen und mit Nickelbeschichtungen eingestuft, die einen direkten und längeren Kontakt mit der Haut haben und so zu allergischen Reaktionen führen können. Bei Produkten, die direkt und länger mit der Haut in Berührung kommen, wie beispielsweise Schmuck, Knöpfe und Reißverschlüsse macht dies durchaus Sinn. Ziel ist es, den Verbraucher vor Nickelallergien zu schützen. Enthalten waren jedoch auch nickelhaltige Dinge wie Schlüssel, die nicht dafür vorgesehen sind, länger mit der Haut in Berührung zu kommen. So war nach Meinung des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) eine Aufnahme von Schlüsseln in die Leitlinie nicht gerechtfertigt. Dies hätte nämlich zu deutlichen Einschränkungen für die Verwendung von Nickel, beispielsweise als Neusilber, geführt. Aus dem Entwurf waren daher auf Einspruch des FVSB Schlüssel bereits herausgenommen worden, da ein längerer Hautkontakt nicht vorliegt. „Eine Einstellung der geplanten Guideline ist die beste Lösung, da auch Zubehörteile wie Schlüsselringe dann nicht mehr betroffen sind“, so FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt. „Die Zahl der Nickelallergien nimmt europaweit zu, dafür sind aber nicht Schlüssel oder andere Gebrauchsgegenstände die Ursache, sondern Millionen von Piercings mit minderwertigem Material“, erläutert Schmidt weiter.
Die Einstellung der Nickel- Guideline ist ein klarer Erfolg für die Lobbyarbeit der Industrie, an der sich der FVSB aktiv beteiligt hatte.
 
Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB)



Die Nickel-Guideline hätte in vielen Bereichen Probleme verursacht.
Bildhinweis: FVSB
Über den FVSB
Der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) e.V. ist die verbandliche Organisation der Schloss- und Beschlaghersteller in Deutschland und somit die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen der Branche. Aktuell betreut der Verband rund 70 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 25.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 4 Milliarden Euro. Der FVSB hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, für die Mitgliedsunternehmen regelmäßig Ausarbeitungen für den Schloss- und Beschlagbereich zur aktuellen Branchensituation und Prognosen zu erstellen sowie zu Einführungserlassen, Verordnungen und Normungsänderungen zu informieren. Des Weiteren informiert der FVSB zum Messegeschehen der Schloss- und Beschlagindustrie sowie in Rundschreiben und durch Berichte zur Branche. Zudem ermöglicht der Verband die Diskussion in den jeweiligen Fachabteilungen um produktspezifische Fragestellungen zu lösen. Internationale Interessen der Mitgliedsunternehmen gestaltet der Verband durch die Mitgliedschaft in der ARGE, dem europäischen Verband der Schloss- und Beschlaghersteller, auf europäischer Ebene mit. Das zur rechtlich selbständigen Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge e.V. gehörende Prüfinstitut (www.piv-velbert.de) steht mit praktischen Prüfungen und langjähriger Prüferfahrung zur Verfügung.

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