WEG in Stuttgart-Degerloch spart 60 Prozent Energie durch energetische Sanierung – deutlich besserer Wohnkomfort und mehr Behaglichkeit (05/21/2015 07:00:00 AM)

60 Prozent weniger Energieverbrauch nach einer umfassenden Sanierung mit Wärmedämmung, Austausch der Heizung und Installation einer Solaranlage – so die Bilanz der Sanierung einer Wohnungseigentümergemeinschaft in Stuttgart-Degerloch. Einsparungen in dieser Größenordnung sind bei vertretbaren Investitionskosten nur möglich, wenn sich eine WEG im Vorfeld gut informiert und alle technischen, rechtlichen und organisatorischen Fragen klärt. Die Infothek des WEG-Forum stellt hilfreiche Informationen zur Verfügung und zeigt mit weiteren Beispielen, wie eine energetische Sanierung funktionieren kann.

Das Haus in Stuttgart-Degerloch aus dem Baujahr 1955 hat 16 Wohneinheiten. Die Hälfte der Eigentümer wohnt selbst in den Wohnungen, die andere Hälfte ist vermietet. Die kleinen eingezogenen Loggien stellen eine architektonische Besonderheit dar. Vor der Sanierung war der energetische Zustand sehr schlecht. Kellerdecke und Dach waren ungedämmt, ebenso die nur 20 cm dicken Hohlblock-Außenwände aus Trümmerschutt. Auch die oberste Geschoßdecke hatte sehr schlechte Dämmeigenschaften (U-Wert 3,4 W/m2K). Die Heizung und Warmwasserzubereitung erfolgte dezentral, vom Kachelofen bis zur Gas-Etagen-Heizung. Das Heizungssystem war dadurch sehr ineffizient, die Wohnungseigentümer gaben überdurchschnittlich viel für ihre Heizkosten aus.

Bevor die Sanierung in Angriff genommen wurde, führte das Energieberatungszentrum Stuttgart eine umfangreiche Energiediagnose durch und beriet die WEG gemeinsam mit dem Architekten dabei, die passenden Sanierungsmaßnahmen zu verabschieden. Die Sanierung selbst plante und begleitete Diplom-Ingenieur Hans Martin Mader, Freier Architekt BDA. Die Eigentümer entschieden sich für eine umfassende energetische Sanierung. Die Außenwand (Dämmstärke 14 cm), die oberste Geschoßdecke (16 cm) und die Kellerdecke (11 cm) wurden gedämmt. Wo es nötig war, wurden neue Fenster mit einem U-Wert unter 1,4 W/m2K eingesetzt. Das alte, dezentrale Heizsystem wurde durch eine Gas-Zentralheizung mit Brennwerttechnik und eine zentrale

Bilder: Energieagentur Regio Freiburg
Warmwasserbereitung mit Solarunterstützung ersetzt. Die Hauseingänge und Briefkästen wurden erneuert, anstatt der Loggien kommen die Bewohnerinnen und Bewohner jetzt in den Genuss größerer Balkone.
Die WEG investierte insgesamt rund 460.000 Euro in die Sanierung. Diese Summe ließ sich durch KfW-Kredite und Fördermittel aus dem Energiesparprogramm der Stadt Stuttgart leichter stemmen.

Das Ergebnis der Sanierung kann sich sehen lassen. Der Endenergiebedarf ist auf 69,8 kWh/m2a gesunken (Primärenergiebedarf 78,5 kWh/m2a). „Der Wohnkomfort ist deutlich gestiegen“, so Hans Martin Mader, „die Wohnungen sind viel behaglicher als vorher und haben zudem noch erheblich an Wert gewonnen.“

Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass sich WEGen vor einer Sanierung umfassend informieren. Nur so sind ähnlich gute und wirtschaftliche Ergebnisse bei einer Sanierung möglich.

Eine wichtige Anlaufstelle ist das WEG-Forum, das Kompetenzzentrum für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGen). Dort finden WEGen Hilfestellung bei technischen und organisatorischen Fragen, wichtige Hinweise auf Fördermittel und eine Liste mit Experten zu allen Themen der energetischen Sanierung.

Maßgeschneiderte Veranstaltungen informieren auch direkt vor Ort. Die Termine im Jahr 2015:

26.06.2015 WEG-Workshop Thema Recht Freiburg
20.10.2015 3. WEG-Forum Stuttgart
25.11.2015 3. WEG-Forum Metropolregion Rhein-Neckar Ludwigshafen

Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.weg-forum.net



Das WEG-Forum

Das WEG-Forum ist die ideale Anlaufstelle für WEGen beim Thema energetische Sanierung. Mit einer Online-Plattform (www.weg-forum.net), Informationsveranstaltungen und einem Expertennetzwerk wird gebündeltes, professionelles Wissen zu allen technischen, rechtlichen und organisatorischen Themen bei der Sanierung von WEG-Gebäuden bereitgestellt. Eigentümergemeinschaften, Hausverwaltungen, Architekten, Energieberater und Handwerksbetriebe finden aktuelle Informationen, die speziell für diese Zielgruppen aufbereitet werden.