Checkliste zum Wärmeschutz


Zur Kontrolle von Wärmeschutzarbeiten


Zu veranlassen


Erledigt

 





1. Besprechen Sie alle Punkte zum "Wärmeschutz" besonders gründlich mit Ihrem Architekten, da ständig neue Verordnung und Richtlinien erlassen werden. Alle Neubauten müssen seit dem 1. Februar 2002 den Vorgaben der neuen Energieeinsparverordnung entsprechen.




 

 





2. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient, früher k-Wert) ist die Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Wärmedurchgangs und für die Leistung der Heizanlage; um den Wärmeverlust möglichst gering zu halten, darf der U-Wert bestimmte Werte nicht überschreiten. Für die Einhaltung der geforderten Werte sind Ihr Architekt und natürlich auch die beteiligten Firmen durch Auswahl und Verwendung geeigneter Materialien verantwortlich.




 

 





3. Beachten Sie bereits bei der Planung Ihres Eigenheims, dass ein Windfang hinter der Hauseingangstür vorgesehen wird. Sie vermeiden so beim Betreten des Hauses große Wärmeverluste durch Zugluft.




 

 





4. Überprüfen Sie soweit möglich die Dichtheit von Fenstern und Außentüren. Durch starke Luftdurchlässigkeit - vor allem Zugluft durch die Fugen - entstehen bei frei stehenden Einfamilienhäusern sehr große Wärmeverluste, die meist in den Wärmebedarfsberechnungen der Heizungsanlagen nicht berücksichtigt sind. Die Folge: An stark windigen, kalten Wintertagen wird trotz höchster Vorlauftemperaturen der Heizung keine ausreichende Wärme in den Räumen erzielt.




 

 





5. Fensterflächen verursachen abhängig von ihrer Größe, ihrer Konstruktion und ihrer Fugenlänge hohe Wärmeverluste. Je nach dem Konstruktionsmaterial der Rahmen werden Fenster und Fenstertüren in drei Gruppen unterteilt. Lassen Sie sich von Ihrem Architekten die für Ihr Gebäude möglichen Fenster- und Fenstertürkonstruktionen erläutern. Er wird Sie in diesem Zusammenhang über die Art der Verglasung, zum Beispiel mehrscheibige Isolierverglasung mit verschieden großen Glasabständen, beraten.




 

 





6. Beachten Sie bei großflächigen Bauteilen, Plattenwänden usw., dass alle Stoßfugen gut verschlossen werden. Bei Schornsteinen und Rohrleitungen (Wasser oder Heizung) in Außenwänden achten Sie darauf, dass besondere Dämmungen angebracht werden. Durch gute Dämmungen und Fugenabdichtungen werden Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert.




 

 





7. Überrüfen Sie gewissenhaft die Stärken von Dämmplatten, Dämmstoffen usw., die eingebaut werden. Die Angaben über Dämmstärken können dem Leistungsverzeichnis bzw. den Bauplänen entnommen werden. Erfragen Sie die erforderlichen Mindestdämmstärken bei Ihrem Architekten.




 

 





8. Sollten Sie Zweifel haben, ob die Dämmstärke der angebrachten Dämmplatten ausreicht bzw. den Angaben im Leistungsverzeichnis entspricht, dann fotografieren Sie das betreffenden Bauteil mit aufgeklapptem Meterstab als Größenvergleich neben dem aufzunehmenden Objekt. Versehen Sie das Foto mit Datum und Unterschrift. Durch die Maßskala am aufgeklappten Zollsotck kann jederzeit die Stärke der eingebauten Dämmung ermittelt werden, die später nach Fertigstellung unzugänglich ist.




 

 





9. Überprüfen Sie die Wände auf Wärmebrücken. Überprüfen Sie besonders Fensternischen, Betonfensterstürze, Rohrkanäle, Rollladenkästen und sonstige Wandbauteile. Die Mindestdämmstärke muss an allen Stellen vorhanden sein.




 

 





10. Kragplatten aus Beton (über ein Auflager überstehende Betonplatte ohne zusätzliche Unterstützung), zum Beispiel bei Balkonen, Laubengängen, Vordächern usw., bergen die Gefahr von Wärmebrücken. Überprüfen Sie, ob im Deckenberich hinter den Kragplatten vor allem an den Deckenunterseiten mindestens 1m breite Dämmstreifen angebracht oder bereits beim Betonieren der Decken in die Schalung eingelegt wurden. Beim Fußbodenbelag darüber leid´gender Räume ist die hier eingebaute Dämmmatte bei der Ausführung von schwimmenden Estrichen ausreichend.




 

 





11. Überprüfen Sie bei allen Betonteilen, Pfeilern, Stürzen, Decken usw., die im Bereich der Außenwand liegen, dass außenseitig ausreichend starke Dämmplatten oder sonstige Wärmedämmstoffe aufgebracht werden. Die Stärken solcher Dämmplatten sind aus den Werkplänen zu entnehmen. Gerade an Innenseiten von Betonstürzen, über Türen und Fenstern im Bereich von Außenwänden sind bei schlecht gelüfteten Küchen und Bädern oft Stockflechen im Putz zu erkennen. Die Ursache hierfür ist meist eine zu schwache Wärmedämmung an diesen Bauteilen.




 

 





12. Wärmedämmung wird bei Durchfeuchtung unwirksam. Somit sind nicht unterkellerte Aufenthaltsräume sowie Decken und Nassräume (Dusche, Bad, Küche) zusätzlich ausreichend gegen Feuchtigkeit zu sperren. Verlangen Sie die Erstellung geeigneter Sperrungen und vom Architekten oder Bauleiter eine gesonderte Abnahme hierüber.




 

 





13. Überprüfen Sie, ob alle Wasser führenden Leitungen in Außenwänden isoliert sind. Der Dämmwert zwischen der Rohrleitung und der Außenwandfläche muss mindestens dem erforderlichen Dämmwert der gesamten Außenwand entsprechen. Bei Kaltwasserleitungen reichen Dämmungen aus 1 - 1,5 mm Filz im Allgemeinen aus.




 

 





14. Bei der Dämmung von senkrecht in Außenwänden verlaufenden Heizungsleitungen wird oft beobachtet, dass die Dämmmatten von der Raumseite her einfach über die Rohrleitungen gelegt werden. Hierdurch sind die Rohrleitungen in Richtung Wandaußenseite nicht so isoliert, obwohl gerade hier die Wärmeverluste besonders groß sind. Beachten Sie, dass ausreichend Platz hinter den Rohrleitungen vorhanden ist und die Dämmung auch dort durchgezogen wird.




 

 





15. Überprüfen Sie, ob alle Heizungsrohrleitungen, Vorlauf und Rücklauf sowie Warmwasserleitungen gut isoliert sind. Im modernen Wohnungsbau werden vielfach alle Versorgungsleitungen in einem einzigen Installationsschacht verlegt. Wegen der Schwitzwasserbildung in solchen Installationsschächten, bedingt durch die hohen Temperaturunterschiede (zum Beispiel zwischen Heizungsvorlauf und Kaltwasserleitung), ist hier eine besonders gute Isolierung wichtig.




 

 





16. Frei liegende Leitungen (= nicht unter Putz verlegt) sollen mit einem Blechhartmantel oder Kunststoffmantel versehen werden. Überprüfen Sie, ob genügend Dehnungsfugen innerhalb der Rohrleitungen zur Aufnahme der Längsdehnung vorhanden sind. Diese Isolierungen sollen die frei liegenden Rohrleitungen vor mechanischer Beschädigung schützen.




 

 





17. Achten Sie darauf, dass Dämmstoffe strukturfest, fäulnisfest, ungezieferfest und formbeständig sein müssen und die zu dämmenden Untergründe nicht angreifen. Überprüfen Sie Ihre Rohrisolierungen daraufhin.