Neubau der ILB Investitionsbank in Potsdam - (04/11/2019 07:00:00 AM)

Pavillons vor Auenlandschaft

Harmonisch fügt sich der Neubau der ILB Investitionsbank des Landes Brandenburg in die umgebende Auenlandschaft ein. Das außergewöhnliche Ensemble aus drei filigranen Pavillons mit einer markanten Fassade aus Glas und Architekturstein wurde in Potsdam nach dem Siegerentwurf des Berliner Architekturbüros KSP Jürgen Engel Architekten realisiert. Die rund 14.400 Quadratmeter große Element-Fassaden hat die Metall- und Elementbau Haskamp GmbH & Co. KG aus Edewecht mit Aluminium-Systemen der Lüdenscheider HUECK System GmbH & Co. KG ausgeführt.

Über einen Architektenwettbewerb hatte die Bauherrin ILB nach einem überzeugenden Entwurf für ein neues Bürogebäude mit rund 700 Arbeitsplätzen gesucht. Auf dem knapp zwei Hektar großen Areal an der Havel, nördlich des Potsdamer Bahnhofs, sollte sich der Neubau städtebaulich in das neue Bahnhofs-Quartier integrieren und gleichzeitig harmonisch in die landschaftliche Umgebung einfügen. „Der Siegerentwurf mit drei Glaskuben und lichtdurchfluteten Innenhöfen verfolgt eine städtebauliche Idee, die konsequent auf den Stadt- und Landschaftsraum reagiert“, begründet der ILB-Vorstandsvorsitzende Tillman Stenger die damalige Entscheidung der Jury.

Architekt Jürgen Engel plante ein markantes Ensemble aus drei U-förmigen Gebäuden, die über eine zweigeschossige Eingangshalle verbunden sind. Jedes der drei- bis sechsgeschossigen Bauteile ist über einen eigenen Innenhof nach außen hin offen. Als Basis für die drei Pavillons beherbergt ein gemeinsames Sockelgeschoss Besprechungsräume, Kantine und Cafeteria. „Durch seine Pavillonstruktur öffnet sich der Neubau zum umgebenden Landschaftsraum“, erklärt der Architekt. „Die offene Hofstruktur ermöglicht einen starken Außenraumbezug und außergewöhnliche Ausblicke in den Park.“
Betont wird die Wirkung der Pavillons durch die kleinteilige Fassade, die durch den Wechsel aus homogenen Glasflächen und hellem Architekturstein leicht und filigran wirkt. „Die Herausforderung lag bei diesem Projekt jedoch nicht allein in der besonderen Fassadenoptik, sondern auch in den hohen Ansprüchen an Schallschutz, Wärmedämmung und Einbruchsicherheit“, erklärt HUECK-Objektmanagement-Leiter Hubert Hermeling, der das Projekt betreute. Deshalb wurde die Fassade von dem Metallbau-Unternehmen Haskamp mit dem Fassadensystem HUECK Trigon Unit und einer Objektlösung des Verbundfensters HUECK Lambda 100 realisiert.
Die hochwärmegedämmte Aluminium-Elementfassade Trigon Unit ist für den Bau von großen Fassadenflächen konzipiert und wirkt mit ihren geringen Ansichtsbreiten sehr filigran. In den Elementrahmen wurde das Verbundfenster HUECK Lambda 100 integriert. „Lambda 100 kam schon wegen seiner guten Schallschutz-Eigenschaften in die enge Wahl“, berichtet Hermeling. „Endgültig überzeugt hat jedoch unsere extrem leicht zu verarbeitende Structural-Glazing-Variante, bei der die Scheibe von außen auf den äußeren Verbundflügel aufgeklebt wird.“

Damit werde der ohnehin schon schmale Flügelrahmen von außen unsichtbar und biete nahezu homogene Glasansichten. Durch die außen „vorgesetzten“ Flügel erreicht die auf der Serienkonstruktion Lambda 100 basierende Objektlösung nicht nur hohe Schallschutzwerte bis 51 dB, sondern auch beste Wärmedämmeigenschaften. Um diese für das Bauprojekt noch weiter zu verbessern, wurde der Primärflügel mit einer Dreifachverglasung aufgerüstet. „Ein großer Vorteil unseres Verbundfensters ist außerdem der von außen unsichtbare Sonnenschutz zwischen den beiden Fensterflügeln", erklärt Hermeling. „Der ist vor Verschmutzung und Witterung geschützt, gleichzeitig aber frei zugänglich für Wartung und Reinigung."
Bei der Realisierung des Projektes arbeiteten das Metallbauunternehmen und HUECK eng zusammen. „Die Zusammenarbeit hat über den gesamten Projektverlauf hervorragend funktioniert“, berichtet Dirk Kuller, Projektleiter bei Haskamp. „Gemeinsam haben wir eine Lösung erarbeitet, die den Anforderungen der Planer entsprach." Auch die umfangreichen Einbruchhemmungs- und Klimatests habe man zusammen durchgeführt. Die rund 2.200 Fassaden-Elemente wurden schließlich im Werk komplett vorgefertigt und dann vor Ort ohne Gerüst montiert. In einem zweiten Montageschritt hängte das Haskamp-Team noch 2.500 Architektursteine zum Teil elementüberlappend davor.
 


Der ILB-Neubau fügt sich ohne optisch störende Barrieren in die Umgebung ein und erhält so deren besonderen Charakter.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG

Die Structural-Glazing-Variante des HUECK Verbundfensters Lambda 100, mit von außen auf den äußeren Verbundflügel aufgeklebten Scheiben, überzeugte unter anderem durch von außen unsichtbare Flügelrahmen.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG


Die Leichtigkeit der Pavillons wird durch die kleinteilige Fassade mit ihrem Wechsel aus homogenen Glasflächen und hellem Architekturstein betont.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG


Durch die Dreifachverglasung im Primärflügel erreicht die auf der Serienkonstruktion HUECK Lambda 100 basierende Objektlösung nicht nur hohe Schalldämmwerte, sondern auch beste Wärmedämmeigenschaften.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG


Der Sonnenschutz liegt von außen nahezu unsichtbar zwischen den beiden Fensterflügeln, die sich für die Reinigung und Wartung von innen leicht entkoppeln lassen.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG


Das Ensemble aus drei U-förmigen Pavillons ist über eine Eingangshalle verbunden.
Foto: HUECK System GmbH & Co. KG