Fenstermontage, eine neue Idee (10/23/2016 07:00:00 AM)

Fenster- und Türrahmen die in der Wärmedämmebene sitzen sind bautechnisch eine Herausforderung. Mit der neuen Montagezarge aus Aluminium sitzen sie jetzt besser und funktionssicherer als je zuvor.

WDVS-Systeme und zweischaliges Mauerwerk sind Stand der Technik und bedeuten fast immer: Fenster- und Türelemente sitzen in der Dämmebene. Sie können also nicht direkt am tragenden Mauerwerk befestigt werden. Hierfür werden energetisch optimierte Montagerahmen angeboten, die in die Wärmedämmebene integriert werden. Sie sind aus tragfähigen Materialien aufgebaut und ermöglichen so eine seitliche Verankerung der Bauelemente – wie üblich. Einen neuen Weg beschreitet FOPPE mit der neu entwickelten Montagezarge aus Aluminium.

Einen extrem variablen Einbaurahmen für die Fenster- und Türenmontage in der Dämmebene bietet FOPPE schon seit Jahren mit dem Element-Montage-System EMS+SI an. Er ist aus stabilen PVC-Winkelprofilen aufgebaut und wird vor der Dämmung der Außenfassade von außen an das Mauerwerk geschraubt. Konstruktiv gesehen verlängert er die Rohbauöffnung als tragendes Element in die Dämmebene und ermöglicht so die in der Praxis gängige seitliche Befestigung von Bauelementen

Anstatt einer direkten Befestigung von außen, kann der Montagerahmen auch mit Eindrehankern befestigt werden – wie üblich. (Abb.: Foppe Systeme)
an tragenden Untergründen. Diese volle Variabilität in horizontaler Verschiebbarkeit des Bauelements ist jedoch nicht immer erforderlich, ganz im Gegenteil: In der Praxis werden die Fenster und Türen zunehmend nur knapp vor das Mauerwerk gesetzt. In dieser Lage wird ein optimaler Lichteinfall erreicht und auch wärmetechnisch ist alles im Lot. Für diesen „Sonderfall“, der zunehmend Standard wird, bietet FOPPE mit der Montagezarge aus Aluminium ein neues Montagesystem an, das die Montage vereinfacht und gleichzeitig den Wärme- und Schallschutz verbessert.

Die neu entwickelte Montagezarge besteht aus einem stabilen, umlaufenden Aluminiumprofil, das mit Eckverbindern zu einem Rahmen zusammengesetzt und bereits werkseitig auf der Innenseite des Fenster- bzw. Türrahmen aufgeschraubt wird. Zusätzlich wird noch ein Doppelklebeband zwischengelegt. Montagerahmen und Bauteil bilden so einen stabilen Verbund mit einer hohen Dichtigkeit in der Bauteilfuge. Da dieser Arbeitsschritt in der Werkhalle erfolgt, ist hier ein zeitoptimierter kosteneffizienter Ablauf leicht zu erreichen. Verwendet werden kann die Montagezarge bei allen Systemprofilen aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl, auch Holzrahmen eignen sich uneingeschränkt. Durch den kraftschlüssigen Verbund wird das Bauteil statisch verstärkt, sodass gegebenenfalls kostenintensive Profilaussteifungen entfallen können.

Mit der neuen Montagezarge ändert sich der Bauablauf grundlegend. Die Rahmengröße wird so bemessen, dass die parallel zur Fassade verlaufenden Aluminiumschenkel über die Rohbauöffnung greifen. Dies hat Vorteile in Wärme- und Schallschutz sowie der Montagesicherheit. Im Gegensatz zu den üblichen Fenstermontagen, bei denen die Fuge seitlich des Rahmens verläuft, sitzt diese jetzt parallel zum Mauerwerk. Diese abzudichten ist bautechnisch sehr einfach durch ein zuvor aufgelegtes Kompriband zu bewerkstelligen. Auch bei sommerlichen Temperaturen ist eine sichere Abdichtung gewährleistet, denn eventuell bereits expandierende Kompribänder werden im Zuge der Montage flächig angedrückt und wieder komprimiert. Hiermit wird einer der häufigsten Fehlerquellen gängiger Fenstermontagen verhindert: Die seitlich am Rahmen angebrachten Kompribänder liegen häufig bereits während der Montage am Mauerwerk an und werden beim Einschieben der Fenster in die Rohbauöffnung verdreht bzw. aufgerollt. Diesen Fehler kann man schwer korrigieren, der Bauschaden mangels fehlender Luftdichte und Wärmedämmung ist vorprogrammiert.

Mit dem neuen Einbaurahmen wird die Fuge über Eck geführt. Dies ist strömungstechnisch in Bezug auf den Wärme- und auch Schalldurchgang von Vorteil. Um die schalldämmende Wirkung zu erhöhen kann die Montagezarge nach dem Befestigen von innen umlaufend mit der Pistole zum Mauerwerk perfekt abgedichtet werden. Zusätzliche Dichtheit wird durch die bauseitig außenliegende Wärmedämmung erreicht. Diese kann dicht an den Fenster- bzw. Türrahmen angelegt werden, da keine außenliegenden Anker oder Befestigungskonsolen stören. Die Gesamtkonstruktion erreicht so auf Grund der Steifigkeit, Geometrie der Fugen sowie ungestörter Außenflanken eine bisher nicht gekannte Systemsicherheit. Anstatt der kostspieligen 3D-Multifunktionsbänder können hier die preiswerten Kompribänder benutzt werden.

Das Einbringen des Elementes in die Maueröffnung kann von Innen und Außen erfolgen. Bei der Montage von Innen werden die Elemente mit leichter Schrägstellung durch die Rohbauöffnung gehoben und anschließend von außen angelegt. Vorteilhaft für die Montage ist die Möglichkeit, die Fenster temporär auf der Fensterbrüstung abstellen zu können. So werden sie vorübergehend fixiert und anschließend von Innen ausgerichtet und befestigt. Die Befestigung am Mauerwerk erfolgt raumseitig mit handelsüblichen Eindrehankern. Der Hauptaufwand bei der Montage erfolgt so wetterunabhängig von der Raumseite.

Im Gegensatz zu Konsolträgern liegen die Fenster in der ganzen Breite mit dem unteren Aluminiumschenkel auf. Es treten keine hohen Punktlasten auf, sodass die Elemente auch auf nichttragendem Mauerwerk abgesetzt werden können. Besonders einfach gestaltet sich das Einputzen der fertig gesetzten Fenster und Türen, denn die innenliegenden Aluminiumschenkel eignen sich perfekt als Putzschiene, wodurch auch in der optischen Ausführungsqualität eine neue Dimension erreicht wird. Auf Anfrage werden unterschiedliche Farbgebungen sowie das werkseitige Aufbringen einer robusten Schutzfolie angeboten. Ob mit oder ohne Schutzfolie: Der Rahmen ist zudem ein idealer Untergrund für das Anbringen raumseitiger Schutzfolien, die das gesamte Bauelement schützen.

Fazit:
Die hohe Systemsicherheit ist das wohl wichtigste Argument für die neue Montagezarge aus Aluminium. Zusätzlich werden jedoch auch Kosten gespart. Zum einen reduziert die Aufwandsverlagerung von der Baustelle in die Werkstatt die Montagekosten, zum anderen ist das System so sicher aufgebaut, dass auch angelernte Mitarbeiter eine fachgerechte Montage durchführen können. Die Möglichkeit einer raumseitigen, d.h. wetterunabhängigen Montage ist ein weiterer Pluspunkt des neuen Systems.