Fünf Nominierte gehen ins Rennen um den Architekten-Wettbewerb 2010 (03/31/2010 07:00:00 AM)

Private Bauherren entscheiden über Sieger / Jury vergibt erstmals Sonderpreis an Newcome
Mit der Vorstellung der fünf Nominierten geht der VELUX Architekten-Wettbewerb 2010 in die finale Runde. Prämiert werden realisierte Bauwerke und Baumaßnahmen, die sich auf besonders gelungene Weise mit dem diesjährigen Thema "Licht | Luft | Raum" auseinandersetzen. Die Einreichungen von Prof. Christine Remensperger, COAST Office Architecture, mann & nolte, team 51.5° architekten und luczak architekten schafften es in der Vorrunde, die Jury zu überzeugen. Nun wählen über zwei Millionen Bauherren und Modernisierer unter den Nominierten die drei Sieger des diesjährigen Wettbewerbs. Erstmalig vergab die Jury zudem einen Newcomer-Sonderpreis. Hier konnten sich die Architekten von COAST Office Architecture mit einem zweiten eingereichten Projekt durchsetzen.

"Mit 65 Einreichungen hat sich die Zahl der Teilnehmer in diesem Jahr erneut gesteigert – und das bei einer bemerkenswerten Qualität der Arbeiten", freut sich Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger Thomas Unterlandstättner von Unterlandstättner Architekten. Zu der unabhängigen Jury zählen außerdem unter anderem Lichtplaner Prof. Peter Andres, Bernd Blaufelder (Bund Deutscher Architekten) und Prof. Johanne Nalbach (Nalbach + Nalbach).

"In diesem Jahr ist unter den Einreichungen erstmals ein deutlicher Schwerpunkt auf Sanierungs- und Umbauprojekten zu erkennen. Diese Entwicklung spiegelt das Wachstumspotenzial in diesem Segment wider, dem wir bereits mit unserem Projekt Model Home 2020 Rechnung getragen haben", ergänzt Jesper F. Petersen, Geschäftsführer von VELUX Deutschland.

Ein Thema – vielfältige Annäherungen.
Die Nominierten überzeugten die Jury mit der Vielfalt ihrer Arbeiten: Sowohl Prof. Christine Remensperger, Stuttgart, mit ihrem Neubau eines Einfamilienhauses als auch die Architekten von COAST Office Architecture, Stuttgart, mit dem Umbau einer alten Scheune überraschten mit individuellen Lösungen trotz strenger Denkmalschutzauflagen. Unter klimagerechten Gesichtspunkten bauten die Architekten von mann & nolte, Erfurt, ein Dachgeschoss zur Maisonettewohnung um. Die "Holzbox" der Architekten von team 51.5° architekten verbindet primärenergieoptimiertes und altengerechtes Wohnen. Und die Architekten von luczak architekten, Köln, verwandelten einen Nachkriegsbau in einen großzügigen und lichtdurchfluteten Wohntraum.

Erstmalig hat die Jury einen mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis für junge Architekturbüros und junge freischaffende Architekten vergeben. Hier fiel die Wahl auf COAST Office Architecture, Stuttgart. Sie haben bei ihrer zweiten Einreichung ein Wohnhaus aus den 70er Jahren nicht nur energetisch technisch saniert, sondern auch im Inneren eine offene Wohnform mit Außenbezug ermöglicht.

Bauherren entscheiden über Gewinner.
Die Nominierten des VELUX Architekten-Wettbewerbs 2010 werden nun im Bauherrenmagazin "house and more" der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Leser stimmen über die drei Sieger ab. Ihnen winkt ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro. Der Sieger hat zusätzlich die Chance, sein Objekt in einer VELUX Anzeigenkampagne zu präsentieren, die in namhaften Fachmedien geschaltet wird.
 

Jury und die für die Endrunde nominierten Architekten feierten Ende März im Auswanderer-Museum BallinStadt in Hamburg den Beginn der zweiten Phase des VELUX Architekten-Wettbewerbs 2010.


Alexander Wendlik (links) und Zlatko Antolovic (rechts) von COAST Office Architecture gewannen mit ihrem Modernisierungsprojekt "White Rock" den erstmals im Rahmen des VELUX Architekten-Wettbewerbs ausgelobten Newcomer-Preis.


Das Projekt "White Rock", mit dem die Architekten von COAST Office Architecture den erstmals im Rahmen des VELUX Architekten-Wettbewerbs ausgelobten Newcomer-Preis gewannen, überzeugte die Jury durch spannende Räume und Zwischenräume mit viel Tageslicht.
Fotos: VELUX Deutschland GmbH
Die nominierten Projekte im Überblick:
"Neubau Haus B.", Prof. Christine Remensperger.
Unter Berücksichtigung zahlreicher Denkmalauflagen hat Prof. Christine Remensperger ein Einfamilienhaus neu erbaut. Das schlichte Haus mit weißer Fassade und einem einzigen Fensterformat besticht durch sparsame Details. Der einfache Grundriss ermöglicht die maximale Ausnutzung der Wohnfläche. Dank abtrennbarer Wohneinheiten funktioniert das Haus auch als Mehrgenerationenhaus. Wenige Materialien kennzeichnen das klare Raumkonzept. Eine Leitwand aus Holz verbindet alle Ebenen miteinander. Das offene Dachgeschoss lässt viel Licht ins Innere fallen.

"Atelier S”, COAST Office Architecture.
Die Architekten von COAST Architecture haben eine denkmalgeschützte Scheune aus dem 17. Jahrhundert zum Atelier und Ausstellungsraum umgebaut und saniert. Hierzu wechselten sie den maroden Dachstuhl originalgetreu aus und arbeiteten die alten Bruchsteinwände auf. Über zahlreiche Dachwohnfenster werden auch die neu entstandenen Atelierbereiche im Erdgeschoss mit Tageslicht versorgt. Über eine Treppenskulptur gelangt man auf die private Galerie. Im Anbau wird eine Küche über drei weitere Dachwohnfenster belichtet.

"On the top – Dachausbau in Erfurt", mann & nolte.
Beim Ausbau des Dachgeschosses eines Gründerzeitgebäudes von 1903 zur Maisonettewohnung haben die Architekten von mann & nolte den hohen Dachraum durch eine Ebene horizontal geteilt und den Grundriss durch eine zwölf Meter lange Wand in Haupt- und Nebenzone getrennt. Tageslicht fällt durch Dachwohnfenster in den nach oben offenen Wohnraum. Durch eine Kaminwirkung wird die warme Luft im Sommer nach oben geführt und über die Dachwohnfenster entlüftet. Gleichzeitig strömt über die beiden vorgelagerten Terrassen kühle Luft nach. Im Winter wird die Wärme sonniger Tage in einem Baumassenspeicher eingelagert und zeitverzögert an den Wohnraum wieder abgegeben. Diese Anlage ist ein Prototyp.

"Primärenergieoptimierte Holzbox", team 51.5° architekten.
Die Architekten von team 51.5° architekten haben ein primärenergieoptimiertes, altengerechtes Einfamilienhaus als KfW 60-Haus erbaut. Ein Zentralraum mit extrem gartenbezogenen Aufenthaltszonen prägt die eingeschossige Holzbox. Durch das Niedrigenergiekonzept ist der Hausgrundriss kompakt und mit zwölf mal zwölf Meter vergleichsweise tief. Durch zwei Flachdach-Wohnfenster fällt viel Tageslicht in das Gebäudeinnere und prägt entscheidend die Atmosphäre.

"Umbau eines Kettenhauses", luczak architekten.
Bei der Modernisierung eines Nachkriegsbaus entfernten die Architekten von luczak architekten zunächst einen Teil der Decke und erweiterten das Haus um einen Anbau. Durch eine Erhöhung und zwei Aufbauten mit offenem Bad und Dachterrasse konnte das Dachgeschoss ausgebaut und geöffnet werden. Der enge und niedrige ehemalige Spitzboden wurde durch eine Kombination aus eingeschnittener Dachterrasse und Dachfenstern in den Himmel erweitert. Die symmetrische Anordnung der Dachwohnfenster verstärkt die Raumkanten.

Sonderpreis Newcomer:
"White Rock", COAST Office Architecture.
Durch Erweiterung und inneren Umbau samt energetischer Sanierung gelang es den Architekten von COAST Office Architecture, ein Wohnhaus aus den 70er Jahren mit mehr Tageslicht zu versorgen. Das Dachgeschoss wurde zur vollwertigen Wohnfläche umgewandelt, die Privatbereiche im Obergeschoss durch eine gerade Treppe mit umlaufender Galerie erschlossen. Lufträume mit Oberlichtern sorgen für viel Tageslicht und einen großzügigen Gesamteindruck.

Die Jury des VELUX Architekten-Wettbewerbs 2010.
Thomas Unterlandstättner, Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger.
Christian Schittich, DETAIL.
Jörn Bohlmann, VELUX Deutschland GmbH.
Prof. Peter Andres PLDA, Peter Andres Beratende Ingenieure für Lichtplanung.
Claus-Peter Haller, Chefredakteur house and more.
Bernd Blaufelder, Bundesgeschäftsführer Bund Deutscher Architekten.
Prof. Johanne Nalbach, Nalbach + Nalbach Gesellschaft von Architekten mbH.


Weitere Informationen
VELUX Deutschland GmbH
Gazellenkamp 168
22527 Hamburg
Tel.: +49 (0) 40/5 47 07-0
info.v-d@velux.com
www.velux.de

Quelle: Faktor 3 AG