VARIOTEC: Energieeffizienz im Rampenlicht (03/03/2006 07:00:00 AM)


465 internationale Teilnehmer
Die Europahalle in Berching war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit 465 internationalen Teilnehmern verzeichnete der VARIOTEC-Innovationstag am 23. Februar 2006 einen neuen Besucherrekord. Ob Architekten, Planer, Händler oder Türen- und Fensterbauer: Sie alle waren der VARIOTEC-Einladung in die mittelalterliche Kleinstadt am Main-Donau-Kanal gefolgt.

Doch wer dachte, dass sich dieser Tag zu einer reinen Werbeschau für VARIOTEC-Produkte entwickeln würde, hatte sich schwer getäuscht. „Wir möchten Ihnen mit unserem Innovationstag nicht nur die neuesten Informationen aus den Bereichen energieeffizientes Bauen, Kundenmarketing und Normung mit auf den Weg geben, sondern Sie sollten dieses Forum auch zur Bildung erfolgreicher Partnernetzwerke nutzen“, brachte es Christof Stölzel, Geschäftsführer von VARIOTEC, auf den Punkt.

Und so war es dann auch: Zum einen begeisterten die Referenten das Fachpublikum mit hochinteressanten Vorträgen, zum anderen boten die Pausen genug Zeit zum Gedankenaustausch an den Messeständen der ausstellenden Partnerfirmen. Auch die Wohlfühlkomponente kam nicht zu kurz, denn während die Gäste an dem reichhaltigen Buffet schlemmen konnten, unterhielten die geladenen Musiker das Auditorium mit amüsanten Showeinlagen.

Solares aus 100 Jahren
Prof. Robert Hastings, amerikanischer Architekt mit Wohnsitz in Wallisellen (CH), führte die Zuhörer auf eine Zeitreise durch die Solararchitektur. Wer bis dahin dachte, dass Photovoltaik oder passive Solarenergienutzung Errungenschaften der Neuzeit seien, dem öffnete Hastings die Augen. Bereits vor hundert Jahren entwickelten vor allem amerikanische Ingenieure Systeme zur solaren Energienutzung, darunter auch Dachkollektoren aus dem Jahre 1911.



„Innovationen entstehen durch Querdenker. Oder wer hätte geglaubt, dass sich einmal der V-Stil beim Skispringen durchsetzen wird?“, hinterfragte VARIOTEC-Geschäftsführer Christof Stölzel den Begriff „Innovation“ in seiner Eröffnungsrede.


465 Teilnehmer verfolgten aufmerksam die Vorträge beim VARIOTEC-Innovationstag in der Europahalle in Berching.

Einen weiteren Meilenstein setzte die amerikanische Glasindustrie Mitte der 1930er Jahre mit der Entwicklung großflächig hergestellter Isolierglasscheiben. Prof. Hastings bewies, dass sich die Solarhäuser aus den 1940er Jahren äußerlich kaum von den Passivhäusern heutiger Architekten unterschieden.

In den 1980er Jahren schwappte der Solargedanke in der Architektur dann von Amerika nach Europa über. Zahlreiche innovative Techniken wie neue Dämm- und Dichtstoffe, Isoliergläser, Haustechniksysteme oder auch die optimierte Vorfertigung hätten dazu geführt, dass bis heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz knapp 5000 Passivhäuser entstanden seien. Hastings bescheinigte diesem Markt eine goldene Zukunft, vorausgesetzt, es gelingt, dass die modulare Bauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad auch im Passivhausstandard zum Einsatz kommt. Vor allem der rasante Anstieg der Energiekosten werde zu einer größeren Nachfrage führen.

Zehnfach Energie sparen
Lässt sich der Heizenergieverbrauch eines Altbaus um 90 Prozent senken? Der Nürnberger Architekt Dr. Burkhard Schulze Darup bewies mit seinem Vortrag „Energetische Gebäudesanierung mit Faktor 10“, dass sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten lässt. Ob Gebäude aus der Gründerzeit, Reihenhäuser aus den 1950er Jahren oder Plattenbauten aus den 1970er Jahren, die zehnfache Energiereduktion ist an jedem Bautyp möglich. Anhand zweier Umbauten aus Nürnberg erläuterte der Energieexperte, dass sich mit der richtigen Mischung aus Wärmedämmung, Passivhausfenstern und -türen, durchdachtem Luftdichtheitskonzept sowie den passenden Haustechnikkomponenten auch frühere Energieschleudern auf Drei-Liter-Standard trimmen lassen. „Da sich auch die Kosten für solch eine Sanierung mit 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche Mehraufwand gegenüber einer Sanierung auf EnEV-Standard im Rahmen halten, rechnet sich ein solches Vorhaben bereits nach 20 Jahren – steigende Energiepreise gar nicht mit einkalkuliert.“, erklärte der Architekt.

Chance Energiepass
Was es mit der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem damit verbundenen Energiepass für den Gebäudebestand auf sich hat, darüber informierte der Berliner Sachverständige Dirk Sommer. Wann die neue EnEV allerdings eingeführt wird, konnte auch Sommer nicht beantworten. Geplant war der 4. Januar 2006. Zu viele Unklarheiten existierten jedoch noch und auch der Referentenentwurf lasse auf sich warten. Vor allem das Verfahren zur Energiepassausstellung für Nichtwohngebäude sei noch nicht abschließend geklärt.

„Der Energiepass für den Gebäudebestand soll bei Neuvermietung und Verkauf von Wohnungen und Häusern zur Pflicht werden. Da dieses Dokument unter anderem auch Modernisierungstipps gibt, bietet Ihnen der Pass zahlreiche Auftragschancen am Sanierungsmarkt.“, prognostizierte der Berliner Energieexperte.

Kosten für Ausstellung des Energiepasses
Sommer warnte allerdings davor, die Kosten für die Ausstellung eines solchen Dokuments zu gering anzusetzen. Für 150 bis 300 Euro, wie oftmals in der Presse behauptet, sei der Energiepass einfach nicht zu erstellen. Für ein Mehrfamilienhaus mit 36 Wohneinheiten, Baujahr 1911 und stark gegliedertem Baukörper seien z.B. Kosten von 1095 Euro anzusetzen. Sommer riet davon ab, ein Gebäude etappenweise zu modernisieren, denn hier würden oftmals Mehrkosten, u. a. durch den Einbau überdimensionierter Haustechnikkomponenten, verursacht. Ersetze man alleine nur die Fenster durch hoch isolierende Elemente, seien zudem Schimmelpilzschäden vorprogrammiert. „Für eine ganzheitliche Sanierung bieten die Bundesregierung und die Kreditanstalt für Wiederaufbau derzeit interessante Kredite mit sehr niedrigen Zinsen an.“, informierte Sommer das aufmerksame Publikum.

CE-Kennzeichen im Fokus
Ab Dezember 2007 wird die Europanorm DIN EN 14351-1, Grundlage für das CE-Zeichen bei Fenstern und Außentüren ohne Brand- und Rauchschutzanforderungen, die deutschen Vorschriften und das Ü-Zeichen endgültig ablösen. Ende 2006 beginnt die Koexistenzphase. Philipp Plathner vom Institut für Fenstertechnik (ift) in Rosenheim erläuterte, wie sich die neue Norm und die CE-Kennzeichnung für Fenster und Türenbaubetriebe auswirken. Damit die Hersteller das europäische Konformitätszeichen auf ihren Produkten führen dürfen, müssen sie umfangreiche Bauteilprüfungen absolvieren – ein teures Unterfangen. VARIOTEC-Kunden können sich jedoch entspannt zurücklehnen, denn der Neumarkter Systemgeber für Türen, Passivhausfenster und Türrohlinge hat alle notwendigen Bauteilprüfungen bereits erfolgreich abgeschlossen.

Praxistest für QASA-Elemente
In Voggenthal, unweit des VARIOTEC-Firmensitzes, steht seit Ende 2005 das weltweit erste vakuumgedämmte Nullheizenergiehaus. Bei dem dreigeschossigen Gebäude in Hanglage kamen erstmals großflächig die neuen QASA-Sandwichbauteile mit VIP-Dämmung zum Einsatz. VIP steht für Vakuum-Isolations-Paneele. Architekt Martin Forstner erläuterte die Planung und den Bau des VARIOTEC-Vorzeigeprojektes. „Mit dem Nullheizenergiehaus haben wir nachgewiesen, dass sich mit den QASA-Elementen sämtliche Bauformen, auch unter extremen Bauplatzbedingungen, realisieren lassen.“, fasste er das Projekt zusammen. Auch das Thema „Mehrkosten durch QASA-Bauteile“ stand auf der Tagesordnung. Hier überzeugte Forstner das Publikum anhand einer Beispielrechnung davon, dass sich mit dem Einsatz der Sandwichbauteile durch die erzielten Nutzflächengewinne, der eingesparten Heizenergie sowie den reduzierten Bauzeiten sogar Geld einsparen lässt. Welche Möglichkeiten der Einsatz der Vakuumdämmung im Bereich der Gebäudesanierung bietet, erfuhren die Zuhörer ebenfalls.
 

Marketing mit Stil
Dass heutige Unternehmen – seien es Fenster- und Türenhersteller, Architekturbüros oder der Handel – ihre Kunden genauestens kennen sollten, davon überzeugte nicht nur Werbeprofi Fritz Nützel die Zuhörer, sondern auch Marketingexpertin Katja Weingartz. Sie demonstrierte, „wie der Kunde tickt“. In der heutigen Zeit stünden bei den meisten Menschen die Bedürfnisse Ästhetik, Wissen, Sicherheit und Bindung im Vordergrund. Diese müssten auch mit den entsprechenden Verkaufs- und Werbestrategien angesprochen werden. Beispielsweise seien gefühlsbetonte Anzeigenmotive mit glücklichen Menschen derzeit stark im Kommen. „Heute geht der Trend in unserer Gesellschaft hin zu moderner Kuscheligkeit, verbunden mit emotionaler Unbekümmertheit und einhergehender Sinnsuche.“, skizzierte Weingartz die deutsche Befindlichkeit. Außerdem sei zu erwarten, dass die ehemals starke Mittelklasseschicht bis spätestens 2010 nur noch 20 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen werde. Darauf müssten sich die Hersteller mit einem entsprechenden Produktangebot einstellen – von billig bis premium.

Vollstufiges Variotec-Verkaufsförderungskonzept „d-pac“
Damit Türen- und Fensterbaubetriebe beim Thema Marketing nicht im Trüben fischen, unterstützt VARIOTEC seine Lizenzpartner mit speziell abgestimmten Werbebroschüren und Produktkatalogen. Mit dem sogenannten „d-pac“, einem vollstufigen Verkaufsförderungskonzept, können Türen- und Fensterbaubetriebe seit Herbst 2005 gezielt für Ihre Leistungen rund um die „meisterliche Tür“ werben.

Mit starker Partnerschaft zum Erfolg



„Der Kunde ist nicht mehr König, sondern Ihr Freund.“, verriet Marketingexpertin Katja Weingartz den Gästen in ihrem kessen Vortrag „Wie tickt der Kunde?“.

Fotos: VARIOTEC
VARIOTEC-Geschäftsführer Stölzel stand als Moderator des Forums die Freude über den Verlauf des Tages ins Gesicht geschrieben. In seinen Schlussworten bekräftigte der Energieexperte, dass VARIOTEC sowohl für Architekten, Türen- und Fensterbauer als auch dem Handel immer ein innovativer und zuverlässiger Partner sei. Außerdem forderte er seine Gäste auf: „Ergreifen Sie die Initiative und nutzen Sie Ihre Chancen, die sich in diesem Jahr durch die Investitionsbündelung aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung 2007 ergeben. Machen Sie Ihre eigene Konjunktur. Wir von VARIOTEC stehen Ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite.“

Gewinner der Eiswette
Während des Innovationstages gab Stölzel auch die Gewinner der Eiswette bekannt. Von September 2005 bis Januar 2006 konnten Wetten abgegeben werden, wieviel Zeit zwei Eisblöcke zum Abschmelzen in einer mit Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) und einer mit Styropor gedämmten Kiste benötigen. Stephan Benker aus dem belgischen Sankt Vith gewann den Hauptpreis: ein Wochenende für zwei Personen in einem romantischen Hotel im Altmühltal inklusive einer Komplettversion des Passivhaus-Projektierungspaketes (PHPP).

Quelle + weitere Informationen
VARIOTEC Sandwichelemente GmbH & Co. KG
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