Neuentwicklung von SHG sorgt für mehr Wirtschaftlichkeit (03/10/2003)

 

Leichtlauf-Rollladen mit überzeugenden Eigenschaften

Er verhakelt nicht mehr, ermöglicht den problemlosen Austausch beschädigter Stäbe und er sorgt für deutlich mehr Funktionssicherheit. Kurz, der neu entwickelte Kunststoff Leichtlauf-Rollladen von SHG verschafft dem Rollladen-Jalousiebauer erhebliche Vorteile. Denn der kann sich aufgrund der positiven Produkteigenschaften deutlich gegenüber seinen Mitbewerbern profilieren.

Seit Jahren zählt die Konfektionierung von Rollladenpanzern zum Kerngeschäft der SHG Rolladen-Systeme. "Und seit einiger Zeit beschäftigen wir uns auch mit der Entwicklung eigener Konfektionierungsmaschinen," so Stephan Thielmann, SHG Geschäftsführer. Im Jahr 2000 wurde die erste dieser Neuentwicklungen innerhalb der Produktion mit so großem Erfolg eingesetzt, dass heute mittlerweile an drei Anlagen gearbeitet wird.


(Foto: jwe)
 
"Das Besondere an Eigenentwicklungen ist natürlich, dass man am Anfang kaum über Erkenntnisse verfügt, wie die Maschine am effektivsten einzusetzen ist. Und da wir uns praktisch um ein Nischenprodukt kümmern, das nur vergleichsweise bescheidenen Umsatz verspricht, sehen Maschinenbauunternehmen kaum die Notwendigkeit, hier innovativ tätig zu werden."

Selbst ist der Mann, so deshalb die Einstellung bei Thielmann, als er Ende der 90er Jahre konkret über die Entwicklung nachdachte und die ersten Schritte einleitete. "Die Komplexität der Aufgabenstellung haben wir zunächst etwas unterschätzt." Hartnäckigkeit führte aber nicht nur zum Ziel sondern sorgte auch dafür, dass bereits mit der Fertigstellung des ersten Prototypen auch an seiner Weiterentwicklung gearbeitet wurde. "Betrachtet man heute unsere erste Maschine und vergleicht sie mit der neuesten, so lassen sich erhebliche Unterschiede erkennen."

Thielmann ist mit dem bisher Erreichten äußerst zufrieden. Schließlich wurde im Zuge der Konstruktionsarbeit für die Konfektionierungsmaschinen deutlich, dass die industriell extrudierten Rollladenprofile durchaus Ansatzmöglichkeiten für eine verbesserte Verarbeitung zeigten. "Jeder Rollladen- Jalousiebauer kennt das Problem zur Genüge: Beim Einbau der Panzer kommt es immer wieder zu Verhakelungen, das kostet Zeit, Nerven und nicht zuletzt das Geld des Auftraggebers. Außerdem kann es selbst bei einem guten Aufmaß dazu kommen, dass ganz einfach ein Stab zuviel vom Konfektionär arretiert wurde. Wir kennen diese Problematik genau, denn schließlich pflegen wir engen Kontakt zu unseren Kunden und wissen deshalb, wo der Schuh in der Praxis vielfach drückt."

Bei SHG legt man großen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter ständig mit den Kunden austauschen. Denn nur bei entsprechenden Rückmeldungen vom Verarbeiter lassen sich schließlich Produkte und Systeme weiter verbessern. Und das Verhakeln beim Einbau und beim Betrieb, das Entfernen überflüssiger Stäbe sowie die nachträgliche Reparatur, beispielsweise beim erforderlichen Austausch beschädigter Stäbe, waren derartige Probleme, die es abzustellen galt.

"Nachdem wir sozusagen einige Engineering-Kenntnisse durch unsere Konfektionierungsmaschinen sammeln konnten, haben wir uns mit der Gesamtthematik beschäftigt, wie man das eigentlich industriell ausgereifte Produkt Rollladenstab weiter verbessern kann. Mit unserem neuem, herstellerunabhängigen Kunststoff Leichtlauf-Rollladen, der übrigens seit Februar 2003 voll lieferfähig ist, haben wir dies unserer Ansicht nach erreicht," so Thielmann.

In der Konsequenz sind es lediglich zwei konstruktive Maßnahmen, die zu deutlichen Verbesserungen führen. Statt der üblicherweise eingesetzten, fest fixierten Stahlstifte werden bei SHG jetzt flexible, witterungsbeständige und nicht versprödende Kunststoffplättchen zur Arretierung der Stäbe verwendet. Durch diese konstruktive Maßnahme, für die mittlerweile ein Patent erteilt wurde, ist die Verbindung zwischen den einzelnen Rollladenstäben reversibel. Sie lässt sich also jederzeit wieder lösen. Ist beispielsweise der Panzer um einen Stab zu lang, kein Problem, er lässt sich einfach herausziehen.

Beschädigungen am Panzer, etwa durch baustellenbedingte Einflüsse, stehen jetzt nicht mehr gleichbedeutend mit zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand. Die beschädigten Stäbe lassen sich ohne Aufwand austauschen. Dies gilt natürlich auch für Beschädigungen des Rollladens durch den Nutzer. Auch hier kann ohne großen Kosteneinsatz Abhilfe geschaffen werden. Der Kunde wird diese Servicedienstleistung zu schätzen wissen.

Schließlich fand man bei SHG auch eine Lösung, um das lästige Verhakeln abzustellen. "Glatt geschnittene Rollladenstäbe erzeugen in der Führungsschiene Reibung. Denn der Rollladen sucht sich immer eine Seite innerhalb der Schiene, an der er dann anschlägt," erläutert Thielmann die Ursache für das zum Teil störende, zeitraubende Hemmnis. Denn so ergibt sich eine Verschiebung um ein bis zwei Millimeter, die dann praktisch zwangsläufig zum Verhakeln führt.

"Wir bieten unseren Kunden jetzt zwei Varianten zur Auswahl an: Wie bisher mit geraden Schnitten an den Enden der Stäbe und halbrund geschnitten, technisch ausgedrückt symmetrisch konkav (dieses Verfahren hat sich SHG ebenso patentieren lassen, wie den neuen Leichtlauf-Rollladen). So schaffen wir weniger Reibungswiderstand und ein Verhakeln ist so gut wie ausgeschlossen. Unsere neuen Konfektionierungsmaschinen sind entsprechend ausgelegt und erledigen den Schneidvorgang automatisch."

Thielmann räumt ein, dass man ohne den Mut zur Entwicklung eigener Maschinen vermutlich auch den Leichtlauf-Rollladen nicht in dieser Form erfunden hätte. "Aber auch der erste Handwerker, der vor einigen 100 Jahren Holzplatten mit Ketten zu einem antiken Rollladen miteinander verbunden hat, dürfte auch nicht damit gerechnet haben, dass er die Grundlagen für ein heutiges High-Tech-Produkt geschaffen hat."
 
 
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