Kunstvoll gestaltete Senkrechtmarkisen schützen Loggien im Studentenwohnhaus (04/27/2016 07:00:00 AM)

Bewegtes Markisenkunstwerk / Sonnenschutz + Kunst Windfeste Baukunst

Rund 500 m² Fixscreen Senkrechtmarkise von Renson hat die Schweizer Künstlerin und Fotografin Shirana Shahbazi zu einem bewegten Markisenkunstwerk gestaltet. Die gebürtige Iranerin ist für ihre Arbeiten mit den typischen kräftigen Farben weltbekannt.

Das siebengeschossige, zweifach leicht geknickte Gebäude des Studentenwohnhauses Aspholz in Zürich bietet in 30 Wohnungen und 11 Studios Platz für 332 Studierende und ist damit das größte Studentenwohnhaus Zürichs. Die WG-Wohnungen in dem Großbau sind zum Westen hin 1½-geschossig ausgebildet. Durch die hohen und breiten Fenster gelingt es den Darlington Meier Architekten aus Zürich, das Sonnenlicht aus den vorgelagerten Loggien bis tief in die Wohnküchen und Aufenthaltsräume der Großwohnungen zu tragen. Entsprechend anspruchsvoll sind auch die Dimensionen des erforderlichen Sonnenschutzes. Die größte Senkrechtmarkise misst rund 18 m².

Windfeste Leinwand: So große Sonnentücher rufen förmlich nach farbiger Gestaltung. Die Idee, die großen Flächen als Leinwände für Kunst zu nutzen, funktioniert allerdings nur dann wirkungsvoll, wenn es gelingt, die Markisen zuverlässig glatt und sturmfest zu spannen. Besondere Schwierigkeit dabei war, dass die Markisen nicht vor Fenster, sondern vor offene Loggien gebaut sind.

Renson, einer der führenden Anbieter von Sonnenschutzsystemen, löste diese Aufgabe mit der Senkrechtmarkise Fixscreen. Sie ist für Windgeschwindigkeiten bis zu 130 km/h geprüft, war einst die weltweit erste windfeste Markise und kann bis 6000 mm breit oder 6000 mm hoch sein. Die größtmögliche Markisenfläche beträgt 22 m². In den Loggien sind die Senkrechtmarkisen deckenbündig integriert. Dafür wählten die Architekten die Kassette im quadratischen Square design mit einer versenkbaren Endschiene.

Farbig gestaltet: Neben den rein mechanischen Eigenschaften spielte bei der farbigen Beschichtung die gewählte Tuchart eine große Rolle. Einerseits sollte das Tuch vor Sonne schützen, aber auch Licht durchlassen, damit es in den Loggien im Sommer nicht zu dunkel wird. Dazu sollte es farbig behandelbar und die Farbigkeit außen wie innen exakt beeinflussbar sein. Als Basis für die farbig gestaltete Westseite des Gebäudes wurde das Polyestertuch Soltis 86 in Weiß gewählt. Das weiße Tuch ist zu 86 % geschlossen. Der Transmissionsgrad des Sonnenlichts liegt im Gegenzug bei 14 %, wodurch die Senkrechtmarkise bei Sonne angenehm abdunkelt, aber dennoch von innen nach außen durchsichtig ist.
 
 



Die Senkrechtmarkisen der Westseite von
Zürichs größtem Studentenwohnhaus wurde von der
Künstlerin Shirana Shahbazi gestaltet. Foto: Renson



Das Kunstwerk ist vollendet, wenn alle Markisen gleichzeitig heruntergefahren sind. Foto: Renson
Diese für Senkrechtmarkisen bekannte Transparenz nutzt die Künstlerin, um das Farbenspiel der Außenseite mit einem weiteren Farbenspiel der Innenseite zu überlagern. Dafür wurden die Markisen auch von innen farbig mit einem anderen, variierenden Farbenmuster beschichtet. Für die Bewohner entsteht daraus, von außen nicht erkennbar, eine Farbüberlagerung. Die Farbmuster der Markisen werden von innen betrachtet noch komplexer, vielfältiger und reizvoller.

Selten vollkommen: Für die exakte farbige Beschichtung der Tücher entwickelte die Künstlerin einen Fassadenplan, der die über die ganze Fassade verlaufenden geometrischen Muster aufzeigt. Daraus wurden dann die Teilmuster der einzelnen Senkrechtmarkisen entwickelt. Jede der farbigen Markisen ist eine eigenständige Farbkomposition, die sich mit den benachbarten Markisen zu einem erweiterten Farbenspiel verbindet. Das maximal vollkommene Kunstwerk entsteht, wenn alle Markisen des Gebäudes gleichzeitig heruntergefahren sind. Weil dies aber nur sehr selten geschehen dürfte, wird sich diese bewegte Kunst nur wenigen und aufmerksamen Betrachtern in Vollendung präsentieren. Fazit: Bitte diese Markisen genau beobachten.
Renson im Internet: www.renson.de

BAUTAFEL: Aspholz - Neubau studentisches Wohnen in Zürich
Bauherr: Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich (SSWZ) - eine Zusammenarbeit von ETH Zürich, der Universität Zürich, der Stadt Zürich sowie der Wohngenossenschaft Zürich (WOKO), www.sswz.ethz.ch
Architekt: Darlington Meier Architekten AG, Zürich, www.darlingtonmeier.ch
Künstlerin: Shirana Shahbazi
Farbbeschichtung: Wehle + Co., Regensdorf, www.wehle.ch
Verarbeiter: Nyffenegger Storenfabrik AG, http://www.nyffenegger.ch Hersteller: orkanfeste Senkrechtmarkisen Fixscreen 100 EVO von Renson, www.renson.de