Monat 05-2004

 


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Farbenfrohe Fassade setzt Akzente



Objektadresse


Waldstr. 45 - 49
63512 Hainburg-Hainstadt



 




Bauherr


Gemeinnützige Baugenossenschaft e. G. Hainstadt


 




Planung


König Architektur- und Statikbüro, Hainburg (Dipl.-Ing. Architekt A. Buddy)


 




Rohbau


Richard Sprey Bauunternehmen GmbH, Seligenstadt


 




Wandbaustoff


unipor-Zahnziegel (Außenwand), unipor-Verfüll-Blockziegel (Wohnungstrennwände)




Hersteller


Klinker- und Ziegelwerk Franz Wenzel GmbH, Hainburg  



Nutz-/
Wohnfläche


1.462 /1.045 Quadratmeter
 



Reine Bauk.
(nach DIN 276)


1.450.000 Euro


 
Herausgesetzte Treppenhäuser als Blickfang / Erhöhter Schallschutz bis 61 dB durch Verfüllziegel

Rote und weiße Putzflächen im Wechselspiel, herausgesetzte Treppenhäuser und hervortretende Wandscheiben - auch kostensparend erstellter Sozialer Wohnungsbau kann attraktiv aussehen. Besonders viel Wert wurde auf die Auswahl des Wandbaustoffes gelegt - in dem Mehrfamilienhaus im hessischen Hainburg sorgen Wohnungstrenn- und Treppenhauswände für Ruhe. Porosierte Ziegel erzielen ihre hohe Schalldämmung trotz schlanker Wände: Trennwände aus Verfüll-Blockziegeln sorgen für Schutz von bis zu 61 Dezibel.

Ein Mehrfamilienhaus der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Hainstadt harmonisch in eine Einfamilienhaus-Siedlung einbinden - dieser Herausforderung stellte sich Architekt Detlev König. Er teilte das 2,5-geschossige Wohnhaus in drei Baukörper: Zwei spiegelbildlich angeordnete, zweispännige Baukörper sind durch einen zentralen einspännigen Baukörper verbunden. Die Fassade zur Straßenseite ist durch hervortretende Wandscheiben gegliedert. Unterschiedliche Farbtöne und eine Holzverschalung tragen zur Differenzierung der Fassadenbereiche bei.

Rote Putzflächen auf den hervortretenden Wandscheiben verdeutlichen die Gebäudeaufteilung und lockern die weiß gehaltene Eingangsfassade auf. Die Gliederung der Fassade setzt sich auf der Gebäuderückseite fort. Vor- und Rücksprünge des Baukörpers dienen je nach Geschosslage zur Anordnung von Terrassen, Balkonen und Loggien. Mit einer hellgrauen Stulpschalung verkleidet, hebt sich das Dachgeschoss deutlich von den unteren Geschossen ab.

Bis zu drei Meter ragen die Treppenhausanlagen aus der Fassade heraus. Zur Straßenseite hin großzügig verglast, laden sie den Betrachter zum Eintritt in das Gebäude ein. Ihre steilen Pultdächer verlaufen entgegengesetzt zur Hauptdachfläche und beleben die Optik des gesamten Daches.

Wirtschaftlicher Wärmeschutz

Die abwechslungsreiche Architektur geht einher mit hochwertigen Wandbaustoffen. "In der Region ist die Ziegelbauweise traditionell verbreitet", erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Buddy vom Architekturbüro König. Planer und Bauherr überzeugten sich im ortsansässigen unipor-Ziegelwerk Wenzel von der hohen Qualität der Ziegel.

Zur Optimierung der Wohnfläche sollte die Außenwand möglichst schlank ausfallen. Das 24 Zentimeter dicke Hochloch-Zahnziegelmauerwerk sorgt zusammen mit einem Wärmedämm-Verbundsystem für einen vorbildlichen Wärmeschutz. Warmglas-Fenster und eine 160 Millimeter dicke Mineralfaser-Zwischensparrendämmung in der Dachkonstruktion tragen zum wirtschaftlichen Wärmeschutz der Gebäudehülle bei.

Schalldämmung mit Verfüllziegeln

Für die Wohnungstrennwände forderte der Investor einen erhöhten Schallschutz von 55 Dezibel. Weil die Luftschalldämmung einer Wand maßgeblich vom Flächengewicht abhängt, war ein schwerer Ziegel gefragt. Schwere Ziegel sind jedoch aus brenntechnischen Gründen kleinformatig und das Vermauern daher zeitaufwändig. Deshalb fiel die Wahl auf Füllziegel, die ihr hohes Flächengewicht durch eine Mörtel- bzw. Betonfüllung erhalten. unipor-Verfüll-Blockziegel 4109 (Zulassungs.-Nr. Z- 17.1.-520) erlauben geschosshohe Verfüllung mit Beton. Bei einer Rohdichte von nur 0,9 kg/dm³ ist der Ziegel (12-DF-Format) ziemlich leicht. Mit 24 Zentimeter Wanddicke und einem beidseitigen, 1,5 Zentimeter dicken Putz wurde das geforderte Schalldämm-Maß erreicht.

Die Schlafzimmer der Wohnungen befinden sich direkt neben den Treppenhausanlagen. König plante daher für die Treppenhaus-Trennwände einen Schalldämmwert von 61 Dezibel ein. Das Schalldämmmaß liegt damit neun Dezibel über dem nach DIN 4109 geforderten Wert von 52 Dezibel. Die mit wirtschaftlichen Wanddicken zu erreichende Schalldämmung einschaliger Wände ist wegen der Schallübertragung flankierender Bauteile auf einen Wert von 57 Dezibel begrenzt. Daher kam nur eine zweischalige Wandkonstruktion in Frage. Zwischen den jeweils 11,5 Zentimeter dicken Ziegelschalen liegt die drei Zentimeter dicke Trennfuge - komplett mit Mineralfaser-Schalldämmplatten ausgefüllt. Die Trennfuge verläuft durchgehend von der Dacheindeckung bis zur Oberkante des Fundaments - so wird der Schallschutz nicht durch Schallübertragung der Decken verringert.

Biegefeste Anbindung

Da Schallübertragung auch über flankierende Bauteile erfolgt, achteten die Verarbeiter auf eine biegesteife Anbindung der Trennwand an die Außenwand. Die vollfugige, sogenannte "satte" Vermörtelung der zwei Zentimeter breiten Anschlussfuge gewährleistet eine ausreichende Verzweigungsdämmung des Wandanschlusses. Für die sichere Zugfestigkeit der Wandanbindung sorgten eingelegte Anker.

Die insgesamt 15 Wohneinheiten sind auf unterschiedliche Haushaltsgrößen zugeschnitten: Nutzflächen von 52, 70 und 85 Quadratmeter, Zwei-, Drei- und Vierzimmer-Wohnungen. Alle Einheiten im Erd- und Obergeschoss verfügen über Terrassen bzw. Balkone. Die Küchen sind mit freien Durchgängen an die Wohnzimmer angeschlossen. Große Loggien zeichnen die Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen im Dachgeschoss aus. Um die Geschossfläche optimal auszunutzen, sind hier die Wohnungsflure platzsparend in den Wohnraum integriert.

Ökonomisch und ökologisch

Das Gebäude ist komplett unterkellert. Der Großteil der Parkplätze befindet sich auf der Gebäuderückseite und wird durch ein Pflanzen-Rankgerüst von den nahegelegenen Terrassen abgeschirmt.

Neben dem baulichen Wärmeschutz sorgen eine Heizanlage mit modernster Brennwerttechnik sowie eine Wärmerückgewinnungsanlage für einen geringen Heizenergieverbrauch.

Der Baupreis belief sich nach DIN 276 - also ohne Grundstücks- und Baunebenkosten - auf 1.450.000 Euro. Bei einer Nutzfläche von 1.462 Quadratmetern erfüllte das Gebäude damit den Anspruch an kostensparendes Bauen.

Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye
 

 
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