Über 100 Teilnehmer zu den FassadenbauTagen des Flachglas MarkenKreises (05/22/2007 07:00:00 AM)


Fassadeninfos in der Autostadt
Die diesjährigen FassadenbauTage des Flachglas MarkenKreises wurden in der Autostadt Wolfsburg durchgeführt. Damit wurde das Konzept fortgesetzt, Neuigkeiten rund um Glas und Fassade in einem auch architektonisch interessanten Umfeld durchzuführen. Der rege Zuspruch aus der Branche zeigte sich bereits bei der am Vortag angesetzten Führung durch die Autostadt, an den sich das traditionelle Branchentreffen mit gemeinsamem Abendessen anschloss.

Gebäudehüllen und Glasdächer aus der Sicht des Fachplaners
Der Seminartag wurde dann wieder mit über 100 Teilnehmern durchgeführt. Den Anfang machte Dipl.-Ing. Martin Baitinger (PSP Prof. Sedlacek & Partner) mit einem Vortrag über "Gebäudehüllen und Glasdächer aus der Sicht des Fachplaners". Baitinger stellte die in den letzten Jahren erheblich gestiegenen Ansprüche moderner Fassadenarchitektur dar, die sich durch freie Formen, weitgespannte Tragkonstruktionen, hohe Transparenz und die Erfordernis kurzer Bauzeiten auszeichnen. Die komplexen Strukturen und die komplexe Geometrie dieser Gebäude erfordert eine besondere Vorgehensweise bei der Tragwerksplanung. Weiterhin ging Baitinger intensiv auf die erforderlichen Zustimmungsverfahren ein und stellte das Baurecht im europäischen Kontext dar. Den Abschluss bildeten Bemerkungen über Montagedurchführung und -aufsicht.
 



Die Referenten der FassadenbauTage 2007, v.l.n.r.: Kurt-Henrik Müller (Pilkington Deutschland AG), Prof. Christian Niemöller (Kanzlei SMNG), Thomas A. Weisse ( TAW & Partner), Lars Leupold (Dussmann AG), Prof. Dr. Uta Pottgiesser (FH Lippe und Höxter), Giso Hanck (Flachglas MarkenKreis GmbH), Dr. Kay Friedrichs (Heliograph GmbH), Thomas Stukenkemper (Flachglas MarkenKreis GmbH)

Foto: Flachglas MarkenKreis
Neue Richtlinie des Bundesverbandes Flachglas
Anschließend nahm sich Dipl.-Ing. Giso Hanck (Flachglas MarkenKreis, Gelsenkirchen) der neuen Richtlinie des Bundesverbandes Flachglas an, welche die Erfordernisse der EN 1279 umsetzt, und damit der Umsetzung der CE-Kennzeichnung dient. Die Glas-Richtlinie beschreibt die wesentlichen Eckpunkte für "Transport, Lagerung, Einbau und Gebrauch von Mehrscheiben-Isolierglas." Hanck wies darauf hin, dass der Glasverarbeiter auch für die Dauerhaftigkeit der Gebrauchseigenschaften des Glases verantwortlich ist, da dieser das Endprodukt in den Verkehr bringt.

Streifzug durch die moderne Glasarchitektur der ganzen Welt
Einen Streifzug durch die moderne Glasarchitektur der ganzen Welt unternahm Prof. Dr. Uta Pottgiesser (FH Lippe und Höxter) in ihrem Vortrag über "Material und Gebäudehülle - Visionen, Innovationen und Trends." An zahlreichen beeindruckenden Objekten demonstrierte Pottgiesser die Tendenzen der aktuellen Architektur – ausgehend von Doppelfassaden bis hin zum Konzept der "Gebäudelandschaften" und der "Mediatecture". Darüber hinaus wurde auf den immer wichtiger werdenden Bereich "Erneuerung und Energieeinsparung" eingegangen. Abschließend präsentierte Pottgiesser den an der FH Lippe und Höxter neu eingerichteten Studiengang "International Facade Master", der Ausdruck der erheblich zugenommenen Bedeutung der Fassade ist.

Klimadesign und Lebenszykluskosten
Dr.-Ing. Kay Friedrichs nahm sich des Themas "Klimadesign und Lebenszykluskosten" an. Friedrichs zeigte die Möglichkeiten einer technischen Gebäudesimulation unter Einbeziehung einer integralen Planung auf. Ziel ist die Erarbeitung eines Energie- und Klimakonzepts, das bereits bei der Planung von Gebäuden die Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus inkl. Instandhaltung und Energiekosten berücksichtigt, da nur so eine tragende Aussage über die Effizienz einer Immobilie zu machen ist.

Aspekte der Instandhaltung, Wartung und Pflege in der Planungsphase
Dass bereits in der Planungsphase Aspekte der Instandhaltung, Wartung und Pflege berücksichtigt werden müssen, war Thema zweier Vorträge von Lars Leupold (Dussmann AG) und Thomas A Weisse (TAW & Partner Höhenzugangsplanung). Extravagante und asymetrische Konstruktionen erfordern eine intelligente Instandhaltungsplanung, um Betriebskostensicherheit erreichen zu können. Soll ein Gebäude auf lange Sicht repräsentativen Charakter haben, müssen diese Aspekte zwingen berücksichtigt und entsprechende Strategien und Lösungen erarbeitet werden.

Änderungen der VOB/B 2006 und deren Konsequenzen
Im Anschluß an die technisch ausgerichteten Beiträge referierte Rechtsanwalt Prof. Christian Niemöller über die Änderungen der VOB/B 2006 und deren Konsequenzen für den Fassadenbau. Niemöller, der auch Justiziar des Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) ist, stellte die wichtigsten Neuerungen vor. Weiterhin wurden Fälle aus der aktuellen Rechtsprechung präsentiert, die für den Fassadenbau relevant sind.

Lehren aus Schadensfällen im Fassadenbau
Dipl.-Ing. Eberhard Achenbach (Sachverständiger) sprach abschließend über "Lehren aus Schadensfällen im Fassadenbau". Aus der Sicht des Sachverständigen wurden zahlreiche Beispiele aus der Praxis geschildert, die Fehler bei der Planung und der Bauausführung aufzeigen. Achenbach konnte aus seinem Fundus zahlreiche Anregungen geben, wie Bauschäden und deren erheblichen Folgekosten bereits in der Ausführungsphase vermieden werden können.

Großer Zuspruch
Für Thomas Stukenkemper, Geschäftsführer der Flachglas MarkenKreis GmbH und Organisator der FassadenbauTage, war mit der Auswahl der Referenten der Informationsbedarf der Branche getroffen: "Der große Zuspruch hat gezeigt, dass sich jährlich stattfindende Veranstaltung in der Branche bereits einen Namen gemacht hat und für viele schon zum festen Informations- und Fortbildungsprogramm gehört."

Quelle + weitere Informationen
Flachglas Markenkreis GmbH
Auf der Reihe 2
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