Gläserne Edeltresore: (09/11/2012 07:00:00 AM)

Vitrinen für die Kunstschätze der Welt

Vitrinen der besonderen Art stellt Glasbau Hahn aus Frankfurt am Main her: Die gläsernen Edeltresore beherbergen Kunstschätze aus aller Welt – von den Juwelen im Londoner Victoria & Albert Museum über die Holbein Madonna in Schwäbisch Hall bis hin zu den Schätzen des Royal Ontario Museums im kanadischen Toronto. Zum Schutz der Unikate vollklimatisiert und mit aufwändiger Lichttechnik versehen, lassen sie die Kostbarkeiten in unerreichter Schönheit erstrahlen.

Für die stilgerechte und sichere Präsentation ihrer Schätze gehen die Direktoren international bedeutender Museen in der Werkstatt des Frankfurter Glasspezialisten, der auch eine eigene Glaserei für die Bereiche „Innenausbau“ und „Konstruktiver Glasbau“ unterhält, ein und aus. Nicht nur, um sich allgemein zu informieren, sondern auch, um sich vor Ort zeigen zu lassen, welche individuellen Möglichkeiten es gibt, die auszustellenden Kunstwerke vor Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen oder durch Annäherungs-versuche neugieriger Museumsbesucher zu schützen.

Jedes Land hat andere Vorstellungen
Kunst ist international, die Präsentation dieser Kunst unterliegt allerdings landestypischen Geschmäckern: Während es der Amerikaner mit viel Holz, einem Sockel und Verzierungen hält, mögen es Ägypter zum Beispiel bunt und Japaner bevorzugen eine reine Glasoptik. Dazu kommen die individuellen Vorstellungen der für das jeweilige Museumsprojekt zuständigen Architekten. „Wir zeigen in unserem Unternehmen und den weltweit tätigen Tochterfirmen, was alles machbar ist. Hat sich der Kunde nach umfangreicher Beratung für eine Stilrichtung entschieden, fertigen wir auf die jeweiligen Kunstwerke abgestimmte Unikate an – quasi einen Maßanzug aus Glas“, so Geschäftsführerin Isabel Hahn.
 
 


Beim Vitrinenbau ist Fingerspitzengefühl gefragt. Foto: rpd/Glasbau Hahn



Die Vitrine ist an sich bereits ein echtes Kunstwerk. Foto: rpd/Glasbau Hahn
Viele Feinheiten sind zu beachten
Am Anfang jeder Vitrine steht das Kunstwerk. Jedes Bild und jede Skulptur hat eine andere Größe und Dicke, mal ist eine kompakte Vitrine gefordert, die zum Beispiel das Werk eines großen Malers sorgsam umhüllen soll, mal wird einem Artefakt viel Raum zur Entfaltung seiner Ausdruckskraft gewährt. Ausgangspunkt für jede Vitrine ist das Glas, das in den unterschiedlichsten Dicken von diversen namhaften Glasherstellern bestellt und dann in Frankfurt millimetergenau zugeschnitten wird. Verbunden werden die Scheiben nicht mehr wir früher mit Glaszement, sondern mit Silikon. „Das ist leichter zu handhaben und lässt sich zum Beispiel beim Austausch einer Glasscheibe viel leichter entfernen und neu auftragen“, so Isabel Hahn. Doch mit dem reinen Zusammenbau eines Glaskubus ist es noch nicht getan: Je nach Kundenwunsch kann die Vitrine mit Licht und mit einer effizienten Klimatisierung zum Schutz der Ausstellungsstücke versehen werden.

Perfektes Klima für unbezahlbare Kunstwerke
Bei klimatisierten Vitrinen messen Sensoren permanent die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Gehäuses und ein eigens von dem Vitrinenhersteller entwickeltes Klimagerät reguliert die Werte auf ein für das auszustellende Objekt perfekt zugeschnittenes Maß. „Für besonders empfindliche Exponate bieten wir auch komplett schadstofffreie Vitrinen an. Sie sind für empfindliche Stücke gedacht, die keinerlei normale Ausdünstungen, zum Beispiel aus dem zum Verkleben des Glases verwendeten Silikon, vertragen“, so Hahn. Und berichtet zum Abschluss über eines der außergewöhnlichsten Projekte der vergangenen Jahre: „Ein Museum aus Japan hat eine insgesamt 300 Meter lange, an den Wänden mehrerer Räume entlang geführte Vitrinenanlage von bis zu 7 Metern Höhe bei uns bestellt. Ganz in Glasoptik und ohne sichtbare Rahmen. Ein spannendes Projekt, dass uns für einige Zeit auf Trab halten wird“, resümiert die Unternehmerin. rpd/DS



Über Glasbau Hahn: Die „Glaserei HAHN“ wurde 1829 vom Namensgeber Jean-Heinrich Hahn in Frankfurt am Main gegründet. Etwa 100 Jahre danach, im Jahr 1935, führte das Unternehmen die erste rahmenlose Ganzglas-Konstruktion ein. Diese Konstruktion wurde in der Folge zu Ganzglasvitrinen weiterentwickelt, die heute auf Kundenwunsch eine für bedeutende Kunstschätze wichtige Klima- und Lichttechnik beinhalten. Glasbau Hahn besteht aktuell aus drei Kernbereichen: Vitrinen, Glaserei und Lamellenfenster. Erfindungen wie das Panzerglas, hängende Verglasungen, Glaszement und Lamellenfenster stehen stellvertretend für die Innovationskraft des Unternehmens. Mit rund 140 Mitarbeitern erwirtschafteten die Glasexperten im vergangenen Jahr rund 25 Millionen Euro.