Außenliegender Sonnenschutz: Unverzichtbar gegen die Sommerhitze – besonders bei hochdämmenden Fenstern! (04/16/2024 03:23:26 PM)

Jetzt sind sie also hoffentlich bald da, die ersten Tage der warmen Jahreszeit. Zugleich werden aber auch Erinnerungen an den letzten Sommer wach. Und das sind nicht nur romantische Sonnenuntergänge oder endlose Tage am See, sondern auch überhitzte Home Offices und schlaflose Stunden in tropischen Nächten. Dabei wäre das mit einem flexiblen außenliegenden Sonnenschutz einfach zu verhindern. Umso wichtiger werden Rollläden, Raffstore, Screens und Fenstermarkisen, wenn im Zuge einer Sanierung ein neues Fenster mit 3-fach Verglasung eingesetzt wird.

Außenliegender Sonnenschutz ist wesentlich mehr als nur ein ästhetischer Akzent an der Fassade. Er ist eine entscheidende Investition in die Energieeffizienz, den persönlichen Wohnkomfort und letztlich in die Zukunft unseres Planeten. Die neuesten Entwicklungen in den österreichischen Baurichtlinien unterstreichen dessen Bedeutung. DI Fuad Salic, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik: „Der von der neuen OIB-Richtlinie 6 geforderte sommerliche Wärmeschutz gtot ≤ 0,15 bedeutet in der Praxis, dass eine Außenbeschattung im Neubau zwingend erforderlich ist.“

Außenliegender Sonnenschutz: Niemals ohne!
Die Suche nach nachhaltigen Lösungen, um Gebäude während der immer häufiger auftretenden Hitzewellen kühl zu halten, rückt Methoden des passiven Kühlens in den Vordergrund. Sie sollen eine angenehme Innenraumtemperatur gewährleisten – ohne den Einsatz energieintensiver Klimaanlagen. Außenliegender  




 
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Sonnenschutz blockiert effektiv das Eindringen der Hitze in die Räume, indem er die heißen Sonnenstrahlen erst gar nicht an die Fensterscheiben heranlässt. Ergänzt wird diese Wirkung durch die kühlwirksame Nachtlüftung, die in den Nachtstunden die im Gebäude gespeicherte Wärme abführt, sofern die Außentemperatur unterhalb der Innentemperatur liegt. Diese Kombination aus Beschattung und nächtlicher Abkühlung erweist sich als äußerst effizient, um Gebäude auf eine passive, energieeffiziente Weise sommerfit zu machen. Der Experte weist auch darauf hin, dass eine eventuelle Bauteilaktivierung allein nicht ausreicht, um Gebäude gegen sommerliche Überwärmung zu schützen: „Diese muss unbedingt mit Rollläden, Raffstores, Markisen oder Screens kombiniert werden. Nur mit ihnen werden Räume im Sommer um 5 bis 10 Grad kühler gehalten!“

Stolperfalle neue Fenster
Erfreulicherweise fördert der Bund bzw. die Bundesländer (z.B. mit dem Sanierungsbonus 2023/24) auch den Einbau von Sonnenschutz in Verbindung mit dem Austausch der Fenster. Salic: „Das spiegelt den Stellenwert von flexiblem Sonnenschutz wider!“ Zugleich weist der Experte aber auch auf eine wesentliche Stolperfalle hin: „Viele machen den groben Fehler und tauschen lediglich ihre Fenster gegen moderne Fenster mit 3-fach Verglasung aus. Was folgt ist eine böse Überraschung:  Diese Verglasungen sind perfekt für den Winter ausgelegt, da sie mit ihrem besseren Energiedurchlassgrad (g-Wert) zur natürlichen Erwärmung der Innenräume beitragen. Aber im Sommer führt genau dieses vermehrte Sonnenlicht zu einer unerwünschten Erhöhung der Raumtemperatur – besonders bei großen Fensterflächen und vor allem dann, wenn diese nicht ausreichend beschattet werden!“ Dazu kommt, dass diese moderne Dreifachverglasungen durch ihren niedrigeren Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) bzw. aufgrund der modernen Einbaumethoden die Wärme im Raum halten. Das hat seine Berechtigung im Winter, führt allerdings zugleich in wärmeren Jahreszeiten zu einer unwillkommenen Überwärmung, da die aufgeheizte Innenluft nicht nach außen entweichen kann. Somit ist es bei einer Fenstersanierung unbedingt empfohlen, auch eine entsprechende Sonnenschutzanlage nachzurüsten.

Aktiv kühlen? Muss nicht sein!
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels steht zu erwarten, dass der Bedarf an Raumkühlung weiter stark ansteigen wird. Obwohl der exakte Umfang des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen durch Klimageräte, insbesondere im Wohnbereich, noch nicht vollständig erfasst wurde, ist bekannt, dass private Haushalte für einen Großteil des Energieverbrauchs verantwortlich sind. Hiervon entfällt wiederum  ein bedeutender Anteil auf die Klimatisierung von Räumen.

Doch der Einsatz von aktiven Kühlungssystemen wie Klimaanlagen verbraucht nicht nur viel Energie und schmälert das Haushaltsbudget, sondern führt auch zu einer erheblichen Belastung unserer Stromnetze an heißen Tagen. Ein weiteres, weniger offensichtliches Problem ist die erzeugte Abwärme, die in die Umgebung abgegeben wird und so – speziell in urbanen Gebieten – zu einer zusätzlichen Aufheizung der Außenluft führt. Dies verschärft nicht nur das städtische Wärmeinselphänomen, sondern beeinträchtigt auch die Effizienz natürlicher Abkühlungsprozesse während der Nacht.

Die Kombination aus modernen Funktionsgläsern mit dynamischen, außenliegenden Beschattungssystemen sowie der Einsatz von kühlwirksamer Nachtlüftung ist hingegen eine besonders effiziente, umweltfreundliche und gesetzlich geförderte Methode, um die Temperaturen in unseren Wohnräumen angenehm zu gestalten und gleichzeitig Energie und Kosten zu sparen. Salic abschließend: „Egal, ob jemand gerade neu baut oder seine Wohnung oder sein Haus saniert: Am besten bereitet man sich spätestens jetzt auf den kommenden  Sommer vor und investiert in eine Zukunft, in der man einen kühlen Kopf bewahrt – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“