Bundesverband Flachglas: (04/17/2014 07:00:00 AM)

Volles Haus beim GLASKONGRESS2014

Fast 170 Gäste folgten der Einladung des Bundesverbandes Flachglas (BF) und der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) zum diesjährigen Glaskongress 2014, der am 10. und 11. April in Weimar stattfand. „Wir sind froh, dass so viele Gäste unseren Kongress genutzt haben, um aktuelle Informationen einzuholen und sich mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen“, freut sich BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs.

Der Wirtschaftsweise Professor Dr. Peter Bofinger vom Lehrstuhl VWL I der Universität Würzburg referierte zum Beginn des ersten Tages über die Eurokrise. Er sagte unter anderem, dass niedrige Zinsen und eine vorsichtigere Sparpolitik die Rezession gestoppt hätten, chronische Probleme aber fortbestünden. Insgesamt sei die Lage der europäischen Wirtschaft stabil, der Patient sei aber noch nicht wieder hergestellt. Seinem Beitrag folgte Martin Langen von der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn mit Marktdaten zur Flachglasbranche und zur aktuellen Bauentwicklung. Er stellte zunächst die erste BF-Marktstudie über Flachglas in Deutschland vor, wonach der Isolierglasabsatz im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent zugelegt hat. Im Anschluss folgte eine Betrachtung der treibenden Faktoren hinter der aktuellen Marktentwicklung. Diese beruhe unter anderem auf dem Umstand, dass das Bauen professioneller und smarter werde und dass es mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebe. „Die Niedrigpreis-Todesspirale“ von Albert Steinhard stand nach der Mittagspause auf dem Programm. Steinhard bekräftigte, dass gute und billige Produkte nicht machbar seien und riet der Flachglasbranche, sich ausschließlich für „gute“ Produkte zu entscheiden. Danach folgte ein Beitrag der GMI-Vorstände Ralf Vornholt und Michael Elstner, die die neuen Güte- und Prüfbestimmungen der GMI vorstellten. Nach den Hauptversammlungen von BF und GMI endete der Tag mit einem historischen Stadtrundgang durch Weimar und einem festlichen Empfang im Gasthaus „Zum weißen Schwan“.

Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Beitrag von Heinz Pfefferkorn vom Ingenieurbüro gbd aus Österreich, der über Zulassungen und Prüfungen für innovative Glasanwendungen referierte. Pfefferkorn zeigte an zahlreichen internationalen Projekten auf, wie innovative Glasanwendungen ingenieurmäßig abgesichert und dann auch genehmigt werden können. Weiter ging es mit dem Beitrag „Glas im Innenausbau“ von Professor Rudolf Schricker vom Planungsatelier Schricker aus Stuttgart. Er zeigte an weiteren imposanten Projekten auf, wie Anforderungen der Akustik oder der flexiblen Raumnutzung mit Glas gelöst werden können. Schricker prophezeite dem Material Glas eine große
 


Volles Haus beim Glaskongress. Foto: BF


Prof. Dr. Peter Bofinger bei seinem Vortrag über die Eurokrise. Foto: BF



Referent Albert Steinhard berichtet über die „Niedrigpreis-Todesspirale“. Foto: BF
Zukunft im Bereich der Innenanwendungen auf Augenhöhe mit Materialien wie Holz oder Beton. Danach berichtete Franz Hauk, Geschäftsführer der F.R. Hauk Stahl- und Leichtmetallbau GmbH aus Berlin und Präsidiumsmitglied des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) aus Frankfurt, über Erwartungen der Fensterbranche an die Glasbranche. Unter anderem führte er der Glasbranche aktuelle und für die Kunden wichtige Themen wie Toleranzen und Glasgewichte vor Augen. BF und VFF verabredeten, diese Themen gemeinsam verstärkt anzugehen. Dem Beitrag folgte „Die novellierte EnEV“ von André Hempel vom Bauministerium in Berlin. Er erklärte, dass schon heute dank der KfW-Förderung meist besser gebaut werde, als die EnEV es verlangt. In Zukunft sei Dreifachglas und die „Warme Kante“ de facto erforderlich. 2016 werde zudem die nächste Novellierung der EnEV fällig. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Professor Ulrich Sieberath, dem Leiter des ift Rosenheim, sowie von einer gemeinsamen Diskussionsrunde. Sieberath bescheinigte der Glasbranche, dass sie die Anforderungen der Bauproduktenverordnung gut im Griff habe. So würden zum Beispiel die Leistungserklärungen im Internet überwiegend korrekt zur Verfügung gestellt. Dazu hätten der Bundesverband Flachglas und das ift gemeinsam erfolgreich Hilfestellung geleistet. BF/DS

Weitere Informationen zum Thema Flachglas im Internet unter www.bundesverband-flachglas.de.