Kriminalstatistik für das Jahr 2018 vorgestellt – ein Blick auf das Thema "Wohnungseinbruch" (04/08/2019 11:58:45 AM)

  • Deutschlandweit 97.504 registrierte Wohnungseinbrüche sowie 86.474 erfasste Fälle von schwerem Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen im Jahr 2018
  • 81,9 Prozent der registrierten Wohnungseinbrüche im Jahr 2018 konnten nicht aufgeklärt werden
  • Unbekannte Dunkelziffer an Fällen aufgrund nicht erkannter oder nicht gemeldeter Einbruchversuche

Nach jahrelangem Anstieg der Wohnungseinbrüche mit einem Höchststand von rund 167.000 erfassten Fällen in 2015, liegen die Zahlen laut der heute in Berlin vorgestellten Kriminalstatistik für das Jahr 2018 bei 97.504 Fällen im Privatbereich – ohne Berücksichtigung der 86.474 erfassten Fälle von schwerem Diebstahl
in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen. Ob damit tatsächlich eine nachhaltige Trendwende erreicht ist, ist allerdings unklar. So äußerte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Vorstellung der Kriminalstatistik in Berlin, dass es "zu früh ist, um von einem nachhaltigen Erfolg zu sprechen". Auch zeigen die zeitgleich veröffentlichten Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung zur Kriminalitätswahrnehmung, dass sich die sinkende Zahl der Straftaten im Allgemeinen nicht durchweg im Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt.

Gründe für die Entwicklung der Fallzahlen

Woher kommt es, dass die Zahlen sich in diese Richtung bewegen? Hierfür sprechen verschiedene Gründe – einer liegt sicher darin, dass mit rund 167.000 Einbrüchen im Jahr 2015 ein Negativrekord erreicht wurde. Und so begann die Politik, das lange Jahre vernachlässigte Thema auf die Agenda zu setzen und mit vielseitigen Maßnahmen aktiv zu bearbeiten. Obwohl durch diese Anstrengungen viel Positives erreicht wurde, liegt die Zahl mit über 97.000 erfassten Fällen, einer unbekannten Dunkelziffer sowie potentiellen Taten, die dank installierter Sicherheitstechnik nicht umgesetzt wurden, immer noch viel zu hoch. Denn hinter diesen "Fällen" verbirgt sich eine Vielzahl an Opfern, die durch diese Tat persönliches Leid erfahren haben.

Die Essenz – Eigeninitiative weiterhin gefordert

Daher ist die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen gefragt, sich aktiv vor dem Albtraum Einbruch zu schützen. Auch dies hat dazu geführt, dass mehr Menschen ihr Haus oder ihre Wohnung eigeninitiativ technisch aufgerüstet und aktiv dazu beigetragen haben, dass der Versuchsanteil im Jahr 2018 bei 45,4 Prozent lag. Dabei sollten Haus- oder Wohnungseigentümer die Gelegenheit nutzen, diese Maßnahmen durch die KfW-Bankengruppe fördern zu lassen. Denn wer sich als Eigentümer oder Mieter für den Einbau von Sicherheitstechnik durch einen Fachmann entscheidet, den unterstützt die KfW aktuell mit der Übernahme von bis zu 20 Prozent der Kosten. Dazu steht für das Jahr 2019 ein Fördervolumen von insgesamt 65 Millionen Euro zur Verfügung. Da diese Fördersummen jedes Jahr neu verhandelt werden, ist nicht klar, wie und in welcher Höhe diese Unterstützung im kommenden Jahr ausfallen wird.

Eine Übersicht geeigneter Maßnahmen zum Schutz vor Einbruch finden Interessierte auf der Webseite des Sicherheitsspezialisten ABUS unter www.abus.com.