Zukunftsfähige Nachhaltigkeit: (10/26/2022 11:17:27 AM)

Fensterrecycling im Expert:innenblick bei "VEKA mittags live"

Ein ebenso aktuelles wie bedeutendes Thema stand im Zentrum bei der jüngsten Ausgabe von "VEKA mittags live". Die online gestreamte Expertenrunde am 07.10.2022 befasste sich mit der Frage, wie die Fensterhersteller aktiv dazu beitragen können, durch hohe Recyclingquoten die Nachhaltigkeit des Kunststofffensters zu belegen. Am Ende der einstündigen Gesprächsrunde lautete das einhellige Fazit: Der Weg zur zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft mit ihren zahlreichen Vorteilen steht der Fensterbranche offen – wir müssen ihn nur noch gemeinsam beschreiten.

"Mit unserer digitalen Diskussionsrunde haben wir zwei wichtige Ziele erreicht", freut sich Josef L. Beckhoff, Vorstand Vertrieb und Marketing der VEKA AG. "Die VEKA Partner sind umfassend über den aktuellen Stand beim Thema Fensterrecycling mit seinen vielfältigen Aspekten informiert. Gleichzeitig haben die im Live-Chat gestellten Fragen aufgezeigt, wie das Recyclingangebot noch besser auf die Wünsche der Fensterhersteller abgestimmt werden kann." Dieser konkrete Nutzwert sei es, durch den sich das innovative Online-Gesprächsformat besonders auszeichne, so Beckhoff weiter.

Pünktlich um 12 Uhr begrüßte Alexander Scholle, Leiter Vertrieb Profile Inland bei VEKA, die Fensterhersteller an den Bildschirmen aus dem Welcome-Center in Sendenhorst. Dann übergab er das Wort an Prof. Christian Niemöller, unter dessen bewährter Moderation sich die Expert:innenrunde mit einer bewusst provokant formulierten Thematik beschäftigte: "Mehr Altfenster für den Recycling-Kreislauf – VEKA und Partner in der Pflicht!"

Ein neuer europäischer Rahmen
Warum das PVC-Fensterrecycling so relevant ist, verdeutlichte Charlotte Röper vom Branchenverband EPPA in ihrem Impulsvortrag. Sie erläuterte den "Green Deal" der Europäischen Kommission, mit dem konkrete Recyclingvorgaben gesetzt und gleichzeitig auch regulatorisch die sprichwörtlichen Zügel angezogen werden. In diesem Zusammenhang beschrieb sie die freiwillige Selbstverpflichtung VinylPlus 2030 der europäischen PVC-Branche: Diese strebt das ambitionierte Ziel an, bis spätestens 2030 jährlich eine Million Tonnen Alt-PVC wiederzuverwerten.

Bereits die deutschen Fensterfachbetriebe können einen wichtigen Beitrag zum Erreichen dieses Ziels leisten, legte Michael Vetter vom Recycling-Dienstleister Rewindo dar. Der aus Bonn zugeschaltete Experte nannte die Zahl von 150 Millionen Kunststofffenstern im Bestand hierzulande, deren energetische Qualität nicht mehr ausreiche, um zeitgemäß wirtschaften und CO2 einsparen zu können. Der schrittweise Austausch dieser Altfenster sei eine Herausforderung, die sich nachhaltig nur mit einem aktiv genutzten Recyclingsystem bewältigen lasse.

Auch Gregor Biermann, Geschäftsführer bei BALTIC Fenster und Reckendrees Bauelemente, unterstrich das enorme wirtschaftliche Potenzial in der Modernisierung des Gebäudebestands. Gleichzeitig formulierte er klare Wünsche an das System des Fensterrecyclings. Für einen Fensterhersteller müsse die Teilnahme an der Wiederverwertung ohne größeren Mehraufwand zu bewerkstelligen sein. Umso überzeugender könne man den Schluss des Materialkreislaufs dann auch gegenüber der Kundschaft thematisieren.
 
 



Beleuchteten das Thema Fensterrecycling aus allen Perspektiven (v. l. n. r.): Norbert Bruns (VEKA Umwelttechnik), Gregor Biermann (BALTIC Fenster und Reckendrees Bauelemente) und Andreas Hartleif (Vorstandsvorsitzender VEKA AG). Zu der Expertenrunde gehörten zudem Charlotte Röber (EPPA) und Michael Vetter (Rewindo).



Nach Vorstellung der Gesprächsrunde durch Prof. Niemöller führte Charlotte Röber mit ihrem Impulsvortrag in das Diskussionsthema ein.



Alexander Scholle, Leiter Vertrieb Profile Inland bei VEKA, begrüßte die Zuschauer zur jüngsten Ausgabe von "VEKA mittags live" mit dem Thema Fensterrecycling.
Norbert Bruns griff den Aspekt des Recyclings als einem attraktiven Marketing-Argument auf. Der Geschäftsführer der VEKA Umwelttechnik betonte darüber hinaus die Einfachheit des bestehenden Sammelsystems. Dabei sei die Annahme von alten Kunststofffenstern, die noch Glas und Beschläge als Fremdmaterial aufwiesen, ebenfalls möglich. Zudem könnten sich dank der Einbindung in das Rewindo-System auch kleinere Betriebe leicht am Fensterrecycling beteiligen.

Vielfältiger Nutzen – auch wirtschaftlich
Für die VEKA Gruppe stelle das jahrzehntelange Engagement im Fensterrecycling nach wie vor eine Selbstverständlichkeit dar, betonte Andreas Hartleif als VEKA Vorstandsvorsitzender. Von Prof. Niemöller auf die Pionierrolle von VEKA angesprochen, verwies er einerseits auf die "enkelgerechte" Nachhaltigkeit des PVC-Fensterrecyclings, andererseits auf die längst erwiesene technische und wirtschaftliche Machbarkeit.

Auch auf europäischer Ebene müsse anerkannt werden, dass es ein gut funktionierendes System des PVC-Recyclings gebe, erweiterte Andreas Hartleif die Perspektive. Das gelte gerade deshalb, weil das früher bei der PVC-Herstellung eingesetzte Schwermetall Blei fest im Werkstoff gebunden sei. Die jüngsten Entwicklungen deuteten darauf hin, dass sich diese Einsicht auch in Brüssel durchsetze.

Eine sehr aktuelle Perspektive steuerte Charlotte Röber zum Ende der angeregten Diskussion bei. Letztlich befinde man sich dank eines funktionierenden Recyclings doch in einer luxuriösen Situation, wenn man das für die Herstellung neuer Produkte benötigte Material schon in den eigenen Händen halte. Dass der Schluss des Materialkreislaufs neben Nachhaltigkeit auch wirtschaftliche Sicherheit bedeuten kann, wird durch die jüngsten Verwerfungen in den globalen Lieferketten bestätigt.



Über VEKA:

VEKA hat sich seit der Unternehmensgründung 1969 von einem regionalen Kleinbetrieb zum Weltmarktführer für Kunststoffprofilsysteme für Fenster und Türen entwickelt. Zu der internationalen Unternehmensgruppe gehören heute 41 Standorte inkl. 24 Produktionswerke auf 4 Kontinenten. 6.500 Mitarbeitende erwirtschafteten 2021 weltweit einen Jahresumsatz von 1,5 Mrd. Euro. Allein in Sendenhorst, dem Stammsitz der Unternehmensgruppe, sind 1.400 Mitarbeiter:innen tätig.
Der Erfolg des nach wie vor familiengeführten Unternehmens basiert auf einem kompromisslosen Qualitätsanspruch, der sowohl die Produkte wie auch alle Unternehmensbereiche und Serviceleistungen umfasst. Neben Profilsystemen für Fenster, Türen und Rollläden sowie Plattensystemen aus Kunststoff gehören auch innovative Oberflächenveredelungstechnologien und digitale Lösungen rund um das Fenster zum Portfolio der Gruppe. VEKA verfolgt eine enkelgerechte Unternehmensentwicklung mit einem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Handeln.