Thermix läuft rund (10/01/2015 07:00:00 AM)

Ensinger stattet gebogenes Isolierglas erfolgreich mit "starren" Warme Kante Abstandhaltern aus

Interessante Kante zeigen? In der Architektur setzt man dazu immer öfter auf runde Ecken. Beim neuen Firmensitz für Ensinger Sintimid Österreich, wurde auf diese Weise eine besondere Atmosphäre im Eingangsbereich geschaffen: Mit einer Viertel-Drehung führt die gläserne Fassade Besucher mit einladender Geste ins Gebäude, das entsprechend dem Corporate Design des weltweit agierenden Unternehmens in Weiß und Silbergrau gehalten ist.

"Die gradlinigen Konturen, die das Bauwerk in Seewalchen prägen, haben wir im Eingangsbereich bewusst abgerundet", erläutert Michael Frey, Geschäftsführer von Schmelzle + Partner Architekten. "In der Formensprache spannen wir so einen Bogen von den Hightech-Anwendungen zu den Menschen, die hier mit ihrem speziellen Know-how im Bereich der Hochleistungskunststoffe maßgeschneiderte Lösungen für die Kunden entwickeln."

Den richtigen Dreh finden
Die abgerundeten Fassadenelemente fertigte Wenna Glas in Linz an. Jede Scheibe mit einer Länge von 2.126 mm und einer Höhe zwischen 845 und 1.940 mm bog man mithilfe eines speziellen Heißbiegeverfahrens präzise im geforderten Radius von 2.635 mm. Eine Frage jedoch war anfangs offen: Wie lassen sich bei der Weiterverarbeitung zu Dreifach-Isolierglas die gewünschten Warme Kante Abstandhalter der Marke Thermix einsetzen? Diese sind zwar kalt zu Rahmen biegbar, gelten aber als "starr", da sie bislang meist nur in planem Isolierglas verwendet werden.

Expertenrat kam von Ensinger selbst. Denn im deutschen Schwesterunternehmen wird Thermix seit 1994 gefertigt und weiter entwickelt. "Wir überprüften das mit einem einfachen Biegeverfahren", erläutert Heinz Raunest, Spezialist für Anwendungstechnik. "Tatsächlich reicht ein guter Handrollformer mit wenigen Anpassungen aus, um die Kunststoffprofile über die Flanke präzise und faltenlos an den gewünschten Radius anzupassen. Das Material mit seinen integrierten Stabilisierungsdrähten bleibt zuverlässig in Form."

Einfach anpassbar
"Die vorgebogenen Profile konnten wir anschließend wie gewohnt mit Trockenmittel befüllen, mit Butylband versehen und mit Eckwinkeln zu Rahmen stecken", ergänzt Gregor Wenna, Geschäftsführer beim Spezialisten für gebogenes Isolierglas. "Von innen nach außen haben wir das Dreifach-Isolierglas anschließend aufgebaut, die Elemente mit Zwingen verpresst, Edelgas eingefüllt und abgedichtet – alles ging erstaunlich einfach, da Glas und Abstandhalter sehr präzise verarbeitet waren."

Etwas schwerer hatten es hingegen die Monteure von Mglass Objektbau aus Steyregg: Mithilfe eines Krans passten sie die zehn gewichtigen Elemente in das tragende Gerüst der Fassade ein und verankerten sie mit Gipsleisten und gewalzten Aluminiumblenden fest in ihrem Rahmen. Robert Kaiser, Leiter Controlling und Prokurist bei Ensinger Sintimid, ist mit dem Neubau sehr zufrieden. Nach nur zwölf Monaten Bauzeit wurde das Gebäude wie geplant bezogen.
 
 



 





Quelle: Ensinger.
Energieeffiziente Bauweise
Insgesamt investierte Ensinger Sintimid am Standort Seewalchen über 5 Millionen € und stellt damit die Weichen für weiteres Wachstum. Derzeit handeln und fertigen hier rund 40 Mitarbeiter Halbzeuge, Fertigteile und Compounds aus Hochleistungskunststoffen, die in zahlreichen Industrien weltweit zum Einsatz kommen, insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, Elektronik und Halbleiterfertigung, dem Maschinenbau sowie in der Automobilindustrie.

"Wir haben nun doppelt so viel Raum zur Verfügung als bislang. Dank der energieeffizienten Bauweise rechnen wir zugleich mit einer deutlichen Reduktion der Betriebskosten pro Quadratmeter", sagt Robert Kaiser. "Wärmepumpen ermöglichen es, die Abwärme aus der Produktion zum Heizen zu nutzen. Die Fassade ist hoch dämmend, bei den planen und gebogenen dreifach Iso-Elementen liegt der Wärmedurchgangseffizient gerade einmal bei 0,89 W/m2K. Für Ensinger, die Mitarbeiter, die Kunden und die Umwelt ist dieser Neubau wirklich eine runde Sache!"

Thermix TX.N plus Abstandhalter für die "Warme Kante"
Thermix Abstandhalter von Ensinger verbessern die thermische Trennung von isolierverglasten Fenstern, Türen und Fassaden. Dadurch lassen sich Energie und damit Heiz- und Kühlkosten sowie CO2 einsparen. Thermix Abstandhalter sorgen als Randverbundsystem der Isolierverglasung für eine "Warme Kante". Kondensatbildung und Zugerscheinungen durch Kaltluftabfall an der Innenseite der Fenster werden damit auf ein Minimum reduziert.

Thermix Abstandhalter bestehen aus dem UV-beständigen Spezialkunststoff TECATHERM® PP, der eine mehr als 700fach geringere Wärmeleitfähigkeit als Aluminium besitzt. Eine 0,1 mm dünne, gas- und wasserdampfdichte Edelstahl-Folie auf dem Hohlkammerprofil sorgt für die dauerhafte Abdichtung des Scheibenzwischenraums, der zur optimalen Isolierung meist mit dem Edelgas Argon gefüllt wird.

Thermix TX.N plus ist dank integrierter Stabilisierungsdrähte robust, lässt sich leicht handhaben und weiterverarbeiten. Die Profile sind kalt in alle Achsenrichtungen biegbar. Abstandhalter-Rahmen lassen sich so auf einfache Weise für gerade oder auch gebogene Scheibenprofile anfertigen und sichern in der Isolierglasherstellung exzellente Wärmedämmwerte bei hoher Produktivität und Qualität.

Mehr Informationen unter: www.thermix.de


Zahlen und Fakten
Lage Objekt: Ensinger Sintimid GmbH
Ensinger Platz 1
4863 Seewalchen, Österreich
Grundstück: 12.000 Quadratmeter
Nutzung: 3081 qm für Produktion und Lager,
zwei Etagen à 722 qm für Verwaltung,
Gebäude ist optional erweiterbar.
Besonderheiten: Moderne Architektur entsprechend dem globalen Corporate Design, prozessoptimierte Gebäudeplanung,
energieeffiziente Bauweise: Wärmepumpen nutzen Abwärme aus Produktion für Heizung,
hochdämmende Fassaden, im Verwaltungstrakt Dreifach-Isolierverglasung mit Thermix TX.N plus
Warme Kante Abstandhaltern selbst im gebogenen Teil der Glasfassade.
Investitionssumme: Rund 5 Millionen Euro
Bauzeit: Mai 2014 bis Juni 2015
Bauherr: Ensinger Sintimid GmbH,
Seewalchen, Österreich
Architekt: Schmelzle + Partner GmbH,
Hallwangen, Deutschland
Generalübernehmer: Goldbeck Rhomberg GmbH,
Salzburg, Österreich
Gebogene Fenster: Wenna Glas GmbH,
Linz, Österreich
Warme Kante: Thermix, Ensinger GmbH,
Ravensburg, Deutschland
Fassadenbau: Mglass GmbH,
Steyregg, Österreich