Gebäudesanierung und Altfensterrecycling reduzieren CO2 (09/28/2022 11:20:40 AM)

Energetische Sanierungen von Wohngebäuden sind angesichts steigender Energiepreise und den Herausforderungen des Klimaschutzes aktueller denn je. Insofern passt ein derzeit laufendes Bauvorhaben der Wohnungsgenossenschaft Beelitz eG besonders gut in die Zeit: Zwei Wohnblöcke in der Virchowstraße und der benachbarten Straße des Aufbaus mit jeweils drei Aufgängen, drei Etagen und 36 Wohneinheiten werden renoviert und modernen energetischen Anforderungen angepasst. Die Bauarbeiten sollen bis Frühjahr 2023 abgeschlossen werden. Ein zentraler Bereich der Sanierung ist der Austausch von 200 PVC-Altfenstern gegen moderne Kunststofffenster mit Dreifachverglasung. Ausführendes Unternehmen ist die ortsansässige, im September 2000 gegründete MP Beelitzer Bauelemente GmbH mit einem Team von derzeit 5 Beschäftigten unter der Leitung von Geschäftsführer Mathias Freitag.

Bauherr setzt auf werkstoffliches Recycling
Die Wohnungsgenossenschaft setzt bei der Verwertung der Altfenster in Kooperation mit dem Verarbeiter auf werkstoffliches Recycling und einen umweltfreundlichen Materialkreislauf. Die ausgedienten Bauelemente werden separat gesammelt und dann mit einem Spezial-Container zur Recyclinganlage des Rewindo-Recyclingpartners VEKA Umwelttechnik GmbH nahe Eisenach gebracht. Dort werden sie in einem technisch ausgereiften und bewährten Prozess recycelt. Zunächst erfolgt dabei die Materialtrennung in Glas, Gummi, Metall und Kunststoff- Bestandteile. Aus diesen entsteht am Ende ein nahezu sortenreines PVC-Rezyklat, welches bei den Fensterprofilherstellern erneut in die Produktion von Recyclingprofilen einfließt. Diese weisen die gleiche bauphysikalische Qualität auf wie Neuware. Was viele nicht wissen: Auch die Wiederverwertung des Werkstoffes spart große Mengen an CO2.

Energetische Sanierungen und Abbruchprojekte in ganz Deutschland
„Dieses Verfahren wird in Deutschland seit 20 Jahren von unserer Branchenlösung organisiert“, berichtete Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service, Bonn. Das bundesweit tätige werkstoffliche Recyclingsystem für ausgediente PVC-Fenster, -Türen und -Rollläden hat im Jahr 2021 aus Altfenstern 42.500 Tonnen und weitere 106.000 Tonnen Rezyklat aus

Produktionsabfällen gewonnen. „Das sind nicht unerhebliche Mengen. Wir haben mit Hilfe unserer Recyclingpartner über zwei Millionen PVC-Altfenster recycelt. Sie stammen aus energetischen Sanierungen, wie hier in Beelitz, sowie aus Abbruchvorhaben in ganz Deutschland“, erläuterte Vetter. Handwerksbetriebe mit kleineren Mengen an Altfenstern können diese – neben dem bewährten Abholsystem – zusätzlich an mittlerweile über 60 Annahmestellen bundesweit abgeben. Dort werden sie dann von den Recyclingpartnern oder von ihren beauftragten Partnerbetrieben abgeholt.

Relevanz auch für die europäische Ebene
Das Beelitzer Sanierungsprojekt ist aber nicht nur in ein bundesweites Recyclingsystem für PVC-Altfenster eingebettet, sondern auch auf europäischer Ebene relevant. Das gemeinsame Nachhaltigkeitsprogramm VinylPlus® der europäischen PVC-Branche hat sich freiwillig zu konkreten Recyclingzielen verpflichtet. Jährlich sollen bis 2030 europaweit eine Million Tonnen PVC aus allen Anwendungen recycelt werden. Vetter rechnet mit weiterhin steigenden Altfenstermengen in den kommenden Jahren. Denn: „Ohne den Einbau neuer und energiesparender Kunststofffenster können die CO2-Einsparziele im Bausektor nicht erreicht werden.“


Weitere Informationen:

Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Tel. +49 228 921 283-0, Fax +49 228 538 95 94
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