fensterbau/frontale 2014 (04/09/2014 07:00:00 AM)

Rückblick auf Sonderschau und Fachtagung "lebendig forschen − besser leben"

Auf der diesjährigen fensterbau/frontale 2014 drehte sich alles um das Thema Forschung, die als Motor von Fortschritt und Grundlage den technologischen Vorsprung und wirtschaftlichen Erfolg sichert. Auf der Sonderschau wurden deshalb interessante Projekte der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ und innovative Forschungsergebnisse von Herstellern vorgestellt. Diese reichten von hochleistungsfähiger Verbindungstechnik im Glasbau über fassadenintegrierte Photobioreaktoren bis zu automatischen Lüftungen inklusive einem anwenderfreundlichen Berechnungstool. Der Dokumentationsband zur Sonderschau enthält interessante Informationen zu den Forschungsprojekten und wagt einen Blick in die Zukunft der Fenster im Jahr 2030.

Ein Besuchermagnet war die „Experimentierstraße“, die unter dem Stichwort „Sendung mit der Maus für Große“ die Grundlagen von Forschung sowie physikalische Zusammenhänge erlebbar machte und zum kreativen Nachdenken anregte. Spannend war auch "Forschung life", bei der von über 350 Besuchern das intuitive Öffnen und Schließen von Fenstern messtechnisch erfasst wurde. Die Daten dienen als Grundlage für die Ermittlung der Belastungen von Rahmen und Beschlägen bei durchschnittlichem Nutzerverhalten.

Die begleitende Fachtagung mit Vorträgen zu Projekten der Forschungsinitiative Zukunft Bau, innovativen Forschungsprojekten der Industriepartner sowie einem internationalen Teil mit Informationen zu Europäischer Energiepolitik, Ökodesign-Richtlinie und der Energie-Kennzeichnungs-Richtlinie fand regen Zuspruch. Die freigegebenen Vortragsfolien sowie der Dokumentationsband in deutsch und englisch stehen kostenlos auf der ift-Website als Download bereit.

Das Thema Montage war mit der Vorstellung des neuen Montageleitfadens, dem Online-Montageplaner und der Überreichung von Zertifikaten für Montageprodukte der Adolf Würth GmbH & Co. KG besonders präsent. Der Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath stellte am ersten Messetag den gemeinsam mit der Firma Würth entwickelten Montageplaner vor und überreichte zwei Zertifikate für innovative Qualitätsprodukte (Eckverbinderschraube ASSY 3.0-FES und Rahmendübel AMO) an Thomas Klenk von Würth. Mit dem neu entwickelten Online-Montageplaner können Verarbeiter, Planer und Monteure auf einem PC oder Tablet-PC mit wenigen Klicks eine objektbezogene bauphysikalische Planung des Baukörperanschlusses erstellen. Der Montagepass kann dann als Nachweis für eine fachgerechte bauphysikalische Planung des Fenstereinbaus genutzt werden. Geehrt wurde auch Rainer Taig von der Firma Wertbau, der als idealer Kooperationspartner für mittelständische Innovationskraft und Praxistauglichkeit ausgezeichnet wurde.
 
 



Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath erklärt die faszinierenden Möglichkeiten für Fenster, die sich durch das Forschungsprojekt "druckentspanntes Isolierglas" ergeben.
(v.l.n.r. Prof. Ulrich Sieberath (ift), Hansruedi Tschan und Werner Spohn (Schweizer Metallbau)




Ulrich Blüher vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gab Auskünfte zu den Fördermöglichkeiten der Forschungsinitiative Zukunft Bau.

Quelle: ift Rosenheim
Ebenso wurden Zertifikate für die neuen passivhaustauglichen Fenster- und Fassadensysteme der Firma Gutmann an Steffen Borkenhagen und Thomas Rönnebeck übergeben. Die Nachweise und Zertifikate des ift Rosenheim unterstützen qualitätsorientierte Hersteller, weil diese Dokumente von Architekten, Fachplanern und Behörden als fundierte und glaubwürdige Nachweise für technische Kennwerte und Produktqualität geschätzt werden.

Die vielen Gespräche auf der Sonderschau mit Experten aus aller Welt waren durch ein hohes fachliches Niveau geprägt und zeigten deutlich die Bereitschaft, weiter zu forschen und zu entwickeln und so die besten Fenster, Fassaden und Bauelemente noch besser zu machen. Die Sonderschau „lebendig forschen − besser leben“, bot hierzu ein ideales Umfeld, gab Impulse und unterstützte damit nachhaltig den Anspruch der fensterbau/frontale als internationale Weltleitmesse Innovationen und Trends zu zeigen.



Über das ift Rosenheim

Das ift Rosenheim ist eine europaweit notifizierte Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle und international nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Im Mittelpunkt steht die praxisnahe, ganzheitliche und schnelle Prüfung und Bewertung aller Eigenschaften von Fenstern, Fassaden, Türen, Toren, Glas und Baustoffen. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung von Produktqualität, Konstruktion und Technik sowie Normungsarbeit und Forschung. Die Zertifizierung durch das ift Rosenheim sichert eine europaweite Akzeptanz. Das ift ist der Wissensvermittlung verpflichtet und genießt als neutrale Institution deshalb bei den Medien einen besonderen Status - die Publikationen dokumentieren den aktuellen Stand der Technik.