Gesamtlage in Europa dämpft Nachfrage (11/19/2014 07:00:00 AM)

VBH leitet umfassendes Maßnahmenprogramm ein

Die VBH Holding AG, Europas größtes Handelshaus für Fenster- und Türbeschläge, verzeichnet im 3. Quartal 2014 einen Gesamtumsatz von 190,4 Mio. € (Vorjahr: 204,6 Mio. €/-6,9 %). Die Geschäftsentwicklung des Konzerns spiegelt damit die erwartete gemäßigte Entwicklung in der Bau- und Fensterbranche wider. Ein umfassendes Maßnahmenprogramm zur nachhaltigen Verbesserung der Ergebnissituation wurde eingeleitet. Dadurch wird ein Ergebnis vor Steuern (EBT) auf dem Niveau des Vorjahres angestrebt.

Nach den günstigen Witterungsbedingungen im 1. Quartal 2014 wurde die jetzt eingetretene gemäßigte Entwicklung in der Bau- und Fensterbranche erwartet. In den ersten drei Quartalen lag der Umsatz im VBH Konzern mit 494,6 Mio. € um 4,2 % unter dem Vorjahr (516,1 Mio. €). Um inzwischen aufgegebene Aktivitäten bereinigt, entwickelte sich der Konzernumsatz im Vorjahresvergleich in den ersten drei Quartalen um rund 3 % rückläufig. Zudem führt die politische und wirtschaftliche Gesamtlage vor allem in Deutschland und in den GUS-Staaten zu einem Nachfragerückgang in der Branche.

In Deutschland sind insbesondere die Auswirkungen aus den politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im In- und Ausland spürbar. Der ifo Geschäftsklimaindex im deutschen Bauhauptgewerbe ist Ende September 2014 auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2012 gefallen. Der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr betrug im 3. Quartal 9,6 % und in den ersten drei Quartalen 6,9 %. Zur Kompensation des marktbedingten Umsatzrückgangs wurden umfassende Maßnahmen zur Intensivierung der Marktaktivitäten und zur Kostenreduktion eingeleitet und umgesetzt. Erfreulich entwickelte sich die im Objektgeschäft tätige esco Metallsysteme GmbH: Bei Umsatz und Ergebnis konnten die Erwartungen übertroffen werden.

Die GUS-Staaten sind weiterhin durch die geopolitischen Konflikte und die verhängten Sanktionen und Einfuhrbeschränkungen belastet. Während sich der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr im äußerst anspruchsvollen wirtschaftlichen und politischen Umfeld um 1,9 % reduzierte, ging der Umsatz im 3. Quartal um 12,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Der Umsatzrückgang zum 30.09.2014 beträgt im Vergleich zum Vorjahr 7,0 %. Der Rückgang fällt aufgrund der starken Kundenbindung und des hohen Servicegrads der lokalen Gesellschaften im Vergleich zum Umfeld moderat aus.

Das Segment Zentralosteuropa stützt die Konzernentwicklung durch Umsatzsteigerungen und positive Ergebnisbeiträge, die maßgeblich von den Hauptmärkten Polen, Tschechien und Estland getragen werden. Die Umsatzsteigerung im 3. Quartal betrug 5,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesellschaften profitieren von einer starken Wettbewerbsposition und hohen Marktpräsenz.

In Westeuropa ist weiterhin Großbritannien der Motor, während weitere westeuropäische Märkte sich moderat entwickeln. Das 3. Quartal zeigt einen Umsatzrückgang von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr.

In Südosteuropa stieg der Umsatz im 3. Quartal aufgrund der Intensivierung der Vertriebsaktivitäten um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an – trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfelds auf dem Balkan. Besonders hervorzuheben ist die deutliche Ertragssteigerung der Gesellschaft in der Türkei.

In Lateinamerika wurden zum Jahresbeginn zwei weitere Gesellschaften erstmalig in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die Gesellschaften des Segments, insbesondere in Argentinien und Chile, sind in kleinen und äußerst volatilen Märkten aktiv. Die Weiterentwicklung dieser Gesellschaften wird intensiv begleitet.

Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) im 3. Quartal liegt bei 7,9 Mio. € gegenüber 6,9 Mio. € im Vorjahr. Darin sind positive Einmaleffekte in Höhe von 2,0 Mio. € enthalten. In den ersten drei Quartalen konnte ein Ergebnis von 3,8 Mio. € erzielt werden (Vorjahr: 4,8 Mio. €).

Konzernausblick

Angesichts der angespannten Märkte und Aussichten erwartet der Vorstand nach dem 3. Quartal keine wesentliche Veränderung der Umsatzentwicklung im 4. Quartal. Damit dürfte der Umsatz des VBH Konzerns im Gesamtjahr um ca. 5 % unter dem Vorjahresniveau liegen. Der Fokus in den Gesellschaften liegt daher auf der Intensivierung der Marktbearbeitung und der Steigerung der Kosteneffizienz. Hierzu wurden im 3. Quartal nochmals umfangreiche Maßnahmen im In- und Ausland eingeleitet.

„Wir haben ein umfassendes Maßnahmenprogramm eingeleitet zur Erhöhung unserer Leistungsfähigkeit in Vertrieb und Logistik, zur Effizienzsteigerung unserer Prozesse in Deutschland und zur deutlichen Reduzierung unserer Kostenbasis im In- und Ausland. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltig profitable Entwicklung der VBH Gruppe, auch in einem schwierigen Marktumfeld“, erklärt Oliver Rupps, Vorstandsvorsitzender der VBH Holding AG. „Vorbehaltlich einer unveränderten konjunkturellen und politischen Entwicklung gehen wir davon aus, dass wir durch die bereits eingeleiteten Maßnahmen im Gesamtjahr 2014 in etwa das Ergebnis vor Steuern auf dem Vorjahresniveau erreichen können.“