Maßvoll verschattet (12/02/2020 10:54:00 AM)

Mit viel Liebe hat ein Verein aus Herborn eine alte Scheune zu einem Zentrum für Kunst, Theater und Kabarett gemacht, das weit über die Grenzen der kleinen hessischen Stadt hinaus bekannt ist. Nach seiner Renovierung 2004 ist der Bau jüngst um ein neues Foyer erweitert worden – mit großen Glasfronten, die bei der Verschattung nach einer durchdachten Sonderlösung verlangten.

Sie hatte zweifellos bessere Tage gesehen. Wer sich Aufnahmen Anfang der 2000er Jahre ansieht, bekommt schnell einen Eindruck vom beklagenswerten Zustand, in dem sich die alte Scheune damals befand: Stützpfeiler, die wenig vertrauenerweckend ausschauen und ächzend ein ramponiertes Dach tragen. Der Bau – sollte man meinen – hatte längst ausgedient. Ein Irrtum.

Heute ist von dem leicht morbiden Flair keine Spur mehr zu sehen. Zu verdanken ist das dem Verein Kulturscheune Herborn e. V., der die 1911 erbaute Scheune 2004 von Grund auf saniert und nachhaltig mit neuem Leben erfüllt hat. Rund 15 Jahre nach der Sanierung erhielt die Kulturscheune dann ihr neues Foyer – gleichermaßen Empfangsraum wie auch Aufenthaltsraum für die Pausen, und intensiv abgestimmt mit dem Denkmalschutz.

Außergewöhnliche Wickelhöhe realisiert
Das neue Foyer ist bis zum Dachgebälk verglast und macht die Kulturscheune transparent, einladend und offen. Der Bau bietet jetzt deutlich mehr Platz und ist zudem viel luftiger als vorher. Weil das Foyer nach Westen hin ausgerichtet ist, war zudem ein entsprechendes Verschattungssystem notwendig. Zum Einsatz kam eines von DuoTherm: Das nordrhein-westfälische Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Standardlösungen, setzt jedoch darüber hinaus sehr gerne besonders anspruchsvolle Aufgaben um, die nach Sonderlösungen verlangen.

Die größte Hürde war in diesem Fall die Höhe der Verglasung: Stolze 5,5 Meter hoch, lag sie einen halben Meter über der mit Standardsystemen erreichbaren Wickelhöhe. Mit Raffstores oder Rollläden wäre die Umsetzung technisch in dieser Form nicht möglich gewesen. Und auch bei der Tuchverschattung war sie alles andere als einfach – zumal die eingesetzten 45-Grad-Kästen möglichst klein ausfallen sollten, um mit der Fassade zu verschmelzen. DuoTherm hat hier die maximal erreichbare Wickelgröße herausgeholt, damit die Fensterfront zuverlässig und vollständig bedeckt werden kann. Und es ist dabei gelungen, die filigrane Struktur der Aluminium-Glas-Fassade beizubehalten.

Funktional vielseitige Textilie
Hinzu kamen die unterschiedlichen Breiten der Fenster: Die Gehäuse und Tuchsysteme mussten passgenau abgestimmt sein. Jedes einzelne Verschattungselement ist dabei individuell steuerbar – wodurch sich interessante Optiken ergeben können. Doch auch eine automatische Steuerung mit Wind- und Sonnensensoren sorgt zuverlässig für Verschattung.

Der eingesetzte Screenbehang besteht aus einem kunststoffummantelten Fiberglasgewebe. Ein sehr robustes Material, das aufgrund der topografischen Lage der Scheune notwendig ist: Sie befindet sich am Stadtrand, was bedeutet, dass es hier durchaus auch etwas windiger zugehen kann. Die Tuchverschattung muss trotz der großen Fläche stärkere Winde aushalten können. Möglich macht das ein durchdachtes Fixierungssystem, bei dem der Behang auf gesamter Höhe wie mit einer Art Reißverschluss in die seitlichen Führungsschienen geleitet wird.

Auch dem Brandschutz wird entsprochen: Das Objekt verfügt über mehrere Kippfenster, damit Rauch im Falle des Falles abziehen kann. Weil das bei heruntergelassener Tuchverschattung freilich nicht funktionieren würde, muss die Textilie – trotz ihrer Robustheit – leicht zu zerschneiden sein. Ein Punkt, der vom örtlichen Brandschutzbeauftragten überprüft wurde. Der verwendete Stoff selbst ist nach B1/DIN 4102-1 schwer entflammbar.

Enges Zeitfenster
Eine sehr wichtige Rolle spielte zu guter Letzt der Faktor Zeit: Die Verschattung konnte erst eingebaut werden, nachdem die meisten anderen Gewerke ihre Arbeiten beendet hatten. Ein enges Zeitfenster gab den Takt vor – schließlich wollte der Verein dem Publikum das neue Foyer zu einem festen Termin präsentieren.

Wie zuvor die Sanierung ist auch der Ausbau voll und ganz geglückt. Im Rückblick lobt Vereinsvorstand Jörg Michael Simmer die gute Zusammenarbeit zwischen Verein, Denkmalschutz und den Gewerken. Und er ist froh, dass das Projekt sich in all den Jahren stetig einen festen Platz in der Kulturlandschaft gesichert hat: „Wir sind stolz darauf, dass wir uns seinerzeit gegen die Meinung vieler Bedenkenträger für den Bau der Kulturscheune entschieden haben.“


Über DuoTherm
DuoTherm ist Komplettanbieter für Sicht- und Sonnenschutzsysteme. Das 1998 zunächst als Vertriebsagentur gegründete Unternehmen fertigt seit 2000 PVC-Rollladen-Aufsatzkästen nach Maß sowie mit dem Thermo NB ein Aufsatzkastensystem speziell für den Neubau – auf Wunsch mit integrierter Lüftung und Schallschutz. Daneben werden auch Rollladenvorbauelemente sowie Zip-Screen-Anlagen produziert. DuoTherm bietet Tuchverschattungen sowie – unabhängig vom Kasten bestellbar – Raffstores und Rollladenpanzer aus PVC und Aluminium. Dank der hauseigenen Lackiererei sind Profile und Putzschienen in jedem verfügbaren RAL-Farbton lieferbar. DuoTherm zeichnet sich vor allem dadurch aus, auch bei schwierigen Projekten gemeinsam mit dem Kunden passende Lösungen zu finden. Die hohe Service-Mentalität der rund 130 Mitarbeiter in Verbindung mit hochwertiger Verarbeitung machen den Erfolg von DuoTherm aus.



Weitere Informationen:
DuoTherm Rolladen GmbH
Gewerbegebiet Zingsheim-Süd 10
53947 Nettersheim-Zingsheim
E-Mail: info@duotherm-rolladen.de
www.duotherm-rolladen.de




 

Die Kulturscheune Herborn mitsamt dem neuen Foyer. Die Tuchverschattung ist genau an die unterschiedlichen Fensterbreiten der Fassade angepasst – das erlaubt ein interessantes Spiel mit den Höhen der einzelnen Behänge.
(Bild: DuoTherm)


Nach der Sanierung 2004 und der Erweiterung des Foyers 2019 ist das attraktive Gebäude heute ein kultureller Dreh- und Angelpunkt der Region rund um Herborn.
(Bild: DuoTherm)


Die robuste Tuchverschattung besteht aus kunststoffummanteltem Fiberglas. Damit sie auch stärkeren Winden widerstehen kann, wird sie mit einer Art Reißverschluss in die seitlichen Führungsschienen geleitet.
(Bild: DuoTherm)


Die eingesetzten 45-Grad-Kästen sind überaus klein – und trotzdem hat DuoTherm mit ihnen eine maximale Wickelhöhe von 5,5 Metern erreicht. Das ist ein halber Meter mehr als die mit Standardsystemen umsetzbare Maximalhöhe.
(Bild: DuoTherm)


Selbst völlig geschlossen lässt die Tuchverschattung viel Licht ins Innere des neuen Foyers, bietet dabei jedoch Schutz vor der Sonneneinstrahlung.
(Bild: DuoTherm)


Ein Blick auf die alte Scheune, nur wenige Jahre vor ihrem ersten Umbau 2004. Das denkmalgeschützte Objekt war bautechnisch in desolatem Zustand.
(Bild: Kulturscheune Herborn / Jörg Michael Simmer)