Scheinbar durchsichtige Leichtigkeit (04/15/2003)

 
Pflegezentrum in Oberhausen: Opake Glasfassade

Bei einem Pflegeheim in Oberhausen entstand mit der opaken Glasbekleidung einer massiven Wand eine eigenständige und individuelle architektonische Marke im Stadtraum. Die Kombination des Fassadensystems
Verotec Creativ Glasmit farblich passenden Leuchtdioden verleiht dem Baukörper interessante und jeweils unterschiedliche Ansichten bei Tag und in der Nacht

Mit dem neuen Pflegezentrum erhielt das medizinisch-soziale Angebot am St. Josef-Hospital in Oberhausen im Herbst 2002 eine wichtige Erweiterung. Gleichzeitig rundet der Neubau die städtebauliche Situation im Viertel an der Marienkirche ab, weil er dem besonders prägnanten Eckgrundstück an der Kreuzung Mülheimer/Ebertstraße nun eine architektonisch angemessene Gestaltung gibt.

Der Ecksituation folgend entstand das Pflegezentrum auf einem L-förmigen Grundriss. Während sich die Fassaden der beiden Flügel an den Straßen mit Vormauerklinkern präsentieren, wurde ihre Verbindung im Bereich der Kreuzung als abgerundeter und überwiegend verglaster Baukörper ausgeführt.

Universelles Fassadendämmsystem mit verdeckter Befestigung

Sein prägendes und unverwechselbares architektonisches Zeichen erhält das fünfgeschossige Gebäude jedoch erst durch die rund 21 Meter hohe Stahlbetonwand am Übergang von der Rundung zu einem der Flügel. Obwohl es sich um ein massives Bauteil handelt, verleiht die Fassadenbekleidung mit Verotec Creativ Glas der in den Himmel ragenden Wand doch eine leichte und scheinbar durchsichtige Eleganz.
 
Die Oberfläche des Fassadensystems Verotec Creativ Glas besteht aus vier bis sechs Millimeter dickem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), das mit der dahinterliegenden Verotec Trägerplatte mittels eines patentierten Verfahrens zu einem untrennbaren Sandwichpaneel verbunden ist. Die Elemente werden bis zu einem Maximalformat von 1250 x 2600 Millimeter passgenau im Werk hergestellt und mit rückseitigen Agraffenschienen für die nicht sichtbare Befestigung auf die Baustelle geliefert. Der Planer erhält durch die Werksfertigung eine hohe Sicherheit, was sich unter anderem auch in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für das Fassadensystem ausdrückt (Z-33.2-599). Selbst bei einer Beschädigung der Glasoberfläche kann diese nicht abstürzen, weil sie durch den Sandwichverbund vollflächig gehalten wird.

Verotec Creativ Glas bietet umfangreiche Möglichkeiten des Oberflächendesigns, neben einer Vielzahl von tönbaren Farben können auch verspiegelte oder mit Siebdruck-Mustern versehene Gestaltungen gewählt werden. Beim Pflegezentrum in Oberhausen hatte sich der Architekt Josef Wagner für den weinroten Farbton RAL 3005 entschieden.

Der Fassadenbaubetrieb Groesdonk begann die Montage der vorgehängten hinterlüfteten Fassade mit der 60 Millimeter dicken Wärmedämmung und dem Setzen der Alu-Wandhalter. Es folgten die systemeigenen senkrechten Alu-T-Profile und die waagerechten Tragschienen, in die dann die Agraffen der Bekleidungselemente eingehängt wurden. Da es sich um einen Neubau handelt, bereitet das Justieren und fluchtgerechte Ausrichten der Paneele kaum Schwierigkeiten. Die flexible Unterkonstruktion erlaubt aber auch bei Sanierungen mit deutlichen Wand-Unebenheiten und ebenso bei größeren Wandabständen infolge hoher Dämmstoffdicken eine problemlose und passgenaue Montage.

Die Fugen sind im hier beschriebenen Fall 14 Millimeter breit und offen ausgeführt. Damit es nicht zu einem Durchscheinen der Einbauteile kommt, wurde Mineralwolledämmung mit schwarzer Vlieskaschierung eingesetzt und die Unterkonstruktion im Fugenbereich geschwärzt.

Architektur für Tag und Nacht

Eine zusätzliche Markanz erhält die Wand des Pflegezentrums durch die umlaufend an allen Kanten montierten Leuchtdioden. Sie verleihen dem Gebäude nun sogar zwei Gesichter: Am Tag betonen die farblich abgesetzten Kanten die Silhouette. Nachts stehen sie wie eine eigenständige Lichtskulptur vor der dann dunklen Glaswand.


Bautafel

Objekt


Pflegezentrum am St. Josef-Hospital, Oberhausen

Bauzeit


Sommer 2001 bis Herbst 2002

Bauherr


Kath. Kirchengemeinde St. Marien, Oberhausen

Architekt


Dipl.-Ing. Josef Wagner, Oberhausen

Fassaden- arbeiten:


Groesdonk Fassaden GmbH, Duisburg

Sto-Produkte


Fassadensystem Verotec Creativ Glas